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Neue Studie: Afrika trocknet aus  
  Afrika droht bei einem ungebremsten Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase eine trockene Zukunft. Bis zum Ende des Jahrhunderts dürfte ein Viertel des Kontinents von Wassermangel geplagt werden.  
Eine neue Studie geht davon aus, dass viele Flüsse und Seen mangels ausreichender Niederschläge austrocknen werden.

Am schlimmsten betroffen wären dicht besiedelte Gebiete im Süden und Westen des Kontinents sowie Regionen am Oberlauf des Nils.
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Die Studie "Changes in Surface Water Supply Across Africa with Predicted Climate Change" erschien auf der Website des Fachjournals "Science" (DOI: 10.1126/science.1119929; 3.3.06).
->   Abstract im "Science Express"
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Kontinent in 37 Rechtecke aufgeteilt
Für die Berechnungen verknüpften die Forscher um Maarten de Wit und Jacek Stankiewicz von der Universität Kapstadt Daten über Afrikas Flüsse und Seen mit verschiedenen Klimawandel-Szenarien.

Sie unterteilten den Kontinent dazu in ein Raster von 37 Rechtecken, für die die jährlichen Niederschläge separat untersucht wurden.
Süden und Madagaskar am stärksten bedroht
Das Südliche Afrika sowie Teile der dem Kontinent vorgelagerten Insel Madagaskar sind nach ihren Berechnungen am meisten von Dürren gefährdet.

Wörtlich heißt es in dem "Science"-Artikel: "Regionen in der Nähe von Kapstadt, die mehr als die Hälfte ihres Wassernachschubs verlieren, dürften am meisten zu leiden haben. Was bedeutet: Es wird für diese Dürre-Region keine Erleichterung geben."
Ostafrika besser dran
Auch Afrikas fünftgrößter Fluss - der Orange River - könnte betroffen sein. Zwischen 1862 und 1903 war er bereits fünf Mal völlig ausgetrocknet.

Während Ostafrikas Zukunft von den Forschern in einem rosigeren Licht gesehen wird, sagen sie dem Streifen zwischen Senegal und Sudan größere Probleme durch die globale Erwärmung voraus, die vor allem vom klimaschädlichen Kohlendioxid (CO2) ausgelöst wird.
Wüsten weiten sich aus
Während sich die Grenzen der Sahara in den Staaten Tschad und Niger nordwärts bewegten, dürfte sich die Wüste in Mali und Burkina Faso weiter in Richtung Süden ausbreiten.

Die Wissenschafter mahnen dazu, dass Politiker in Ländern mit grenzüberschreitenden Gewässern in Zukunft mehr als bisher den Zugang zum kostbaren Nass regeln müssen.

[science.ORF.at/APA/dpa, 3.3.06]
->   Universität Kapstadt
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01.01.2010