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Elite-Uni: Kurien kritisieren politische Einflussnahme  
  Mit ungewöhnlich scharfer Kritik haben sich die beiden Kurien für Wissenschaft und Kunst zu Wort gemeldet. Sie stellen "mit großer Sorge die Zunahme einer politischen Einflussnahme auf die Wissenschaft" fest.  
Dies gelte insbesondere für "herabsetzende Äußerungen über hervorragende Forscher und Gelehrte, sowie Versuche einer Behinderung ihrer Tätigkeit ", heißt es in einer der APA übermittelten Stellungnahme. Die beiden Kurien setzen sich aus den Trägern des Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst zusammen.
"Mit Nachdruck für Freiheit der Wissenschaft und Kunst"
Aus diesem Grund fordern die Kurienmitglieder "mit allem Nachdruck die Wahrung des durch die Verfassung verbürgten Grundrechts auf Freiheit der Wissenschaft und Kunst". Die Kurienmitglieder, die Donnerstag Abend von Bundespräsident Heinz Fischer empfangen wurden, üben sich in Zurückhaltung und nennen keine konkreten Anlassfälle.

Dem Vernehmen nach sollen aber die Reaktionen auf den Ausstieg der beiden geistigen Väter des Elite-Uni-Projekts, Anton Zeilinger und Peter Schuster, Anlass für die Kritik an "politischer Einflussnahme" und "herabsetzenden Äußerungen" sein.

Und der Vorwurf "Behinderung der Tätigkeit" hängt wohl mit dem Hausverbot zusammen, das der Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums (KHM), Wilfried Seipel dem ehemaligen Leiter der Kunstkammer des Museums, Manfred Leithe-Jasper, nach dessen Kritik am KHM im Zusammenhang mit dem "Saliera"-Diebstahl verhängt hat.
Ähnliche Stellungnahme des Bundespräsidenten
Auch Bundespräsident Heinz Fischer hat sich in die Diskussion um die geplante Elite-Universität eingeschaltet. Er plädierte beim Empfang der Träger des Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst in Wien dafür, "Entscheidungen mit sehr langfristigen Auswirkungen im Konsens mit den wissenschaftlichen Trägern eines solchen Projekts zu treffen".

Ein solches Projekt gedeihe mit Sicherheit am besten, und das zu investierende Geld könne am besten gerechtfertigt werden, "wenn man die Expertise von Wissenschaftern nicht nur einholt, sondern auch berücksichtigt".

[science.ORF.at/APA, 3.3.06]
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01.01.2010