News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Leben 
 
Dino-Forschung am Fossil - bis auf die Zelle  
  Der US-amerikanische Paläontologe Jack Horner sieht die Zukunft der Dinosaurier-Forschung vor allem darin, mit Hilfe von Knochengewebe Dino-Zellen zu isolieren und damit ihre molekulare Basis klären zu können.  
Vor mehr als zehn Jahre durchlebte John R. "Jack" Horner seine 15 Minuten Berühmtheit. In Anlehnung an ihn schuf Steven Spielberg die Figur des Forschers in seinem Film "Jurassic Park".

Viel habe sich seither in der Forschung getan, sagt der Chef-Paläontologe des "Museum of the Rockies" im Staat Montana gegenüber dem Radiosender Ö1. Man formuliere etwa viel gezieltere Fragen, ehe man mit dem Graben beginne.

Seine Dino-Forschung stellte Horner im Rahmen der Jahresversammlung der American Association for the Advancement of Science (Februar 2006) vor.
->   AAAS Annual Meeting 2006
Auf der Suche nach fossilen Dino-Herden
Horner sucht derzeit nach fossilen Herden, wo er Tiere einer einzigen Art und verschiedenen Alters untersuchen kann.

Gegenüber Ö1 kommentiert er seine Untersuchungen: "Wir können etwa herausfinden, wann die Tiere sexuell reif wurden. Und dann wird uns vielleicht klar, was es etwa mit den Platten, Hörnern und Zacken bei Dinosauriern auf sich hat."

Das wäre dann die Lösung eines der großen Rätsel um Dinosaurier.
Knochenbrechen ist Teil der Arbeit
Horner gehörte schon immer zu den Revolutionären seiner Zunft. Wenn der Paläontologe etwas wissen will, bricht er auch Knochen - wenn es sein muss.

Die Computertomographie erspare ihm zwar, ganze Schädel zu knacken, aber sie habe ihre Grenzen: "Zellstrukturen sieht man damit nicht gut. Wir müssen also die Knochen durchschneiden."

Wenn die Forscher nichts von Fossilien lernen dürften, dann bräuchte man sie gar nicht erst auszugraben, so Horner.
In Zukunft: Weiter in Zellen hineinschauen
Die Sensation des Vorjahres war die Entdeckung von Gewebe im Knochen eines Tyrannosaurus Rex.

Von dieser Art Forschung erwartet sich Horner in Zukunft die größten Fortschritte: "Niemand hätte je gedacht, dass wir einmal in die Zellen eines Dinosauriers hineinschauen werden können. Aber es besteht nun die Chance, dass wir gute Proteine und DNA und andere Moleküle finden."
Dino-Klon: "Unmöglich"
Einen Saurier zu klonen hält Jack Horner nach wie vor für unmöglich.

Der Wissenschaftler setzt eher auf Genmanipulation: Indem man die Evolutionsuhr in den Genen von modernen Vögeln zurückdreht, könnte man vielleicht doch einen lebenden Saurier basteln.

Madeleine Amberger, Ö1 Wissenschaft, 6.3.06
->   Jack Horner - Department of Earth Sciences
->   Jack Horner bei Wikipedia
->   Museum of the Rockies
->   Jurassic Park
->   Alle Beiträge zum Stichwort Dino in science.ORF.at
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Leben 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010