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Paläontologin analysiert Gewebe des T.Rex  
  Ein Glücksfall: Der Oberschenkelknochen eines 68 Millionen Jahre alten T.Rex passte nicht in den Helikopter, so dass ihn eine US-Paläontologin entzwei brach - und damit Gewebe im Knochen entdeckte.  
Mary Higby Schweitzer von der North Carolina State University wollte nie Pionierin sein. Doch seit die Paläontologin von der North Carolina State University Gewebe im Knochen eines T.Rex entdeckt hat, schreibt sie laufend Wissenschaftsgeschichte.

Sie hat etwa herausgefunden, dass die Tyrannenechse ein junges, schwangeres Weibchen war, als sie starb. Ihre Arbeit stellte Higby Schweitzer im Rahmen der Jahresversammlung der American Association for the Advancement of Science vor.
->   AAAS Annual Meeting
Analyse von T.Rex-Zellen
Das letzte Jahr brachte die Forscherin damit zu, die Zellen des T.Rex genauer zu analysieren. Die Arbeit geht nur langsam voran.

Die Paläontologin hat auch keine Antwort darauf, woraus nun dieses Gewebe besteht. Gegenüber Radio Ö1 erläutert sie das Problem: "Die Schwierigkeit der Analyse dieser kleinen Dinger, die wie Blut- bzw. wie Knochenzellen aussehen, ist die: Es ist uns bisher nicht gelungen, sie als reine Substanz zu isolieren."
Vergleich mit Gewebe anderer Tiere
Schweitzer hat das T.Rex-Gewebe mit dem von anderen Tieren verglichen: mit einem Straußenvogel, mit einem 300.000 Jahre alten Mammut und einem 80 Millionen Jahre alten Hadrosaurier.

Die strukturelle Ähnlichkeit ist zumindest in einem Bereich verblüffend: "Die Knochenzellen, die noch Zellkerne haben dürften, und diese langen, schlanken Zellfortsätze sehen so aus wie moderne Strukturen. Das müssen Osteozyten vom T.Rex sein", so die Forscherin. Sie könne sich keine andere Erklärung vorstellen, sagt sie im Gespräch mit Ö1.
Isolation von Zellinhalten geplant
In einem nächsten Schritt wird Schweitzer versuchen, Zellinhalte zu isolieren: "Ein Stück DNA könnten wir sequenzieren. Wenn wir eine Zellmembran finden, können wir Protein analysieren. Aus Resten von Hämoglobin würden wir vielleicht erfahren, ob die Tiere Warm- oder Kaltblütler oder irgendetwas dazwischen waren."

Reste von Mikroorganismen könnten darüber Aufschluss geben, wie Zellgewebe so viele Millionen Jahre überdauern kann. Möglicherweise, so die Forscherin, bestehe ein Zusammenhang damit, in welcher Art von Gestein Fossilien gefunden werden. Die Studie zu dieser Frage ist derzeit in Arbeit.

Madeleine Amberger, Ö1 Wissenschaft, 7.3.06
->   NS State University
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->   Dino-Forschung am Fossil - bis auf die Zelle (6.3.06)
->   Alle Beiträge zum Stichwort Dino im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010