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Mittelstraß über Elite-Uni: Das Beste daraus machen  
  Ein neu eingerichtetes "National Committee" soll die Gründungsphase der Elite-Uni vorbereiten. Sein Sprecher Jürgen Mittelstraß erklärt: "Jetzt muss man das Beste daraus machen."  
Bei der Diskussion um das "Institute of Science and Technology - Austria" (ISTA) in Gugging (NÖ) geht es dem Sprecher des in der Vorwoche bestellten "National Committee", Jürgen Mittelstraß, "nicht darum, Versäumnisse der ersten Phase zu kompensieren, sondern das Verfahren auf eine zweite Ebene zu heben".

Ein erstes Treffen des Beratungsgremiums wird Freitag und Samstag der kommenden Woche in Wien stattfinden, so Mittelstraß im APA-Gespräch.
Einpassung der Elite-Uni in bestehende Systeme
Aufgabe des Komitees ist die Einpassung der neuen Forschungseinrichtung einerseits in das österreichische Exzellenzfeld und andererseits in den europäischen Wissenschaftsraum.

Letzterer werde vor allem durch den European Research Council (ERC) als auch durch das geplante European Institute of Technology (EIT) definiert.

Das EIT sei dabei nicht nur finanziell interessant, da es nicht nur an einem Ort, sondern aus einem Ensemble an Standorten bestehen soll, betonte Mittelstraß. Österreich solle mit "seiner" Einrichtung daher einer dieser Standorte werden.
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Gründungsphase beginnt nach Gesetzes-Verabschiedung
Das "National Committee" bereitet nach Angaben Mittelstraß' die Gründungsphase des ISTA vor, die aber erst mit Verabschiedung des Gesetzes beginnen kann.

Auch Vorschläge für die Besetzung des den ersten Präsidenten kürenden "Advisory Board" sollen von der Einrichtung erarbeitet werden. Parallel dazu arbeite das internationale Komitee, das laut Regierungsplänen "grundlegende Empfehlungen für die Vorgangsweise in der Gründungsphase und für den weiteren Aufbau" leisten soll.

Diesem Komitee, dessen Zusammensetzung noch nicht feststeht, müsse man für seine Arbeit bis in den Mai oder Juni Zeit lassen, so Mittelstraß.
Verfahren auf eine "zweite Ebene" heben
"Entscheidend" ist für Mittelstraß, dass man nun eine zweite Phase erreicht habe. "Es geht jetzt nicht darum, irgendwelche Versäumnisse in der ersten Phase zu kompensieren, sondern das Verfahren auf eine zweite Ebene zu heben".

Daher habe man diese Aufgabe in die Hände österreichischer Wissenschaftseinrichtungen wie der Akademie der Wissenschaften, dem Wissenschaftsrat und dem Forschungsrat gelegt.
"Standort- und Budgetentscheidung sind gefallen"
"Standortentscheidung und Budgetentscheidung sind gefallen", betonte Mittelstraß. Im groben Sinne gelte das auch für die Programmentscheidung.

In Gugging soll in der Physik, der Chemie, und der Mathematik mit Berührungspunkten zu den Lebenswissenschaften geforscht werden: "Das wurde nie bestritten und war auch Ergebnis der Vorbereitungsgruppen."

Die Empfehlungen seines Komitees würden strategischer Natur sein, so Mittelstraß: "Die Benennung der konkreten Forschungsschwerpunkte wäre Aufgabe des Advisory Board."
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Mittelstraß: Gugging nicht optimal
Die Standortentscheidung für Gugging hält Mittelstraß nach wie vor für nicht optimal. Ihm wäre St. Marx lieber gewesen: "Aber das sind immer politische Entscheidungen - das gilt genauso in Deutschland oder der Schweiz. Wer etwas anderes glaubt, macht sich was vor."

Mittelstraß ist Professor für Philosophie und Wissenschaftstheorie der Uni Konstanz und fungiert seit dem Vorjahr als Vorsitzender des österreichischen Wissenschaftsrats.

[science.ORF.at/APA, 8.3.06]
->   Alle Beiträge zum Stichwort Elite-Uni im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010