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Europäische Umweltagenturen tagen in Wien  
  "Umweltschutz rechnet sich" - das legt eine Studie nahe, erstellt von der britischen Umweltagentur. Zum Thema "Umwelt und Wirtschaft" tagen derzeit die Europäischen Umweltagenturen in Wien.  
Umwelt als Wirtschaftsfaktor
Von Umweltschutz profitieren nicht nur Natur und menschliche Gesundheit, sondern auch die Wirtschaft - anders formuliert: "Gute Umwelt-Standards sind gut für die Wirtschaft", sagt Barbara Young, Geschäftsführerin der Umweltagentur für England und Wales, auf Radio Österreich 1.

Demnach könnten Kosten für Industrie und Gewerbe gesenkt werden; Märkte für Produkte und Dienstleistungen im Umweltbereich geschaffen werden; Innovationen würden vorangetrieben; Arbeitsplätze würden geschaffen; der Gesundheitszustand der Beschäftigten (sowie der Bevölkerung allgemein) könnte verbessert werden; die natürlichen Ressourcen könnten geschützt werden (davon ist die Wirtschaft ja schließlich abhängig).
->   Britische Umweltagentur
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Müll sparen spart Kosten
Zum Beispiel habe eine Studie der britischen Umweltagentur (November 2005) errechnet, dass die Industrie in Großbritannien durch effizientere Energienutzung 2,7 Milliarden Euro pro Jahr einsparen könnte und durch weniger Müll gar 4,4 Milliarden Euro. Investitionen in Abfall-Minimierung würden sich durchschnittlich innerhalb von 12 Monaten amortisieren.
->   Studie der britischen Umweltagentur
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Flexibel statt streng
Regulierungen im Umweltbereich müssen nicht bürokratisch oder teuer sein, auch nicht zu streng oder zur sehr ins Detail gehen, meint Barbara Young. Besser seien flexible Regulierungen, die auf Freiwilligkeit der Industrie setzen und z.B. auf Steuervorteile oder den Emissionshandel.
Moderner Pranger: "Shame on you"
Als Beispiel für unbürokratische und "kreative" Regulierungsmechanismen nennt Barbara Young die alljährlich von der britischen Umweltagentur veröffentliche Liste "Spotlight on business": Der Bericht bewertet die Umweltstrategien von Wirtschaft und Industriebetrieben in England and Wales.

Bekannt als "Name, Fame and Shame¿ habe die Liste Einfluss auf Marktanalysen und Investitionen, so Young.
->   Spotlight on business
Vernetzte Umwelt, vernetzte Agenturen
31 Staaten haben sich im Netzwerk der Europäischen Umweltagenturen zusammengeschlossen, um unter anderem über Umwelt-Standards und deren Regulierung zu beraten. Die Methoden sind höchst unterschiedlich, sagt die Geschäftsführerin der Europäischen Umweltagentur EEA, Jacqueline McGlade, im ORF-Radio:

Manche Staaten setzen auf zahlreiche und verschiedene Marktmechanismen, Steuern und Gesetze wie z.B. Dänemark, andere auf Freiwilligkeit wie z.B. Großbritannien; Österreich liege dazwischen. Über die unterschiedlichen Ansätze diskutieren derzeit die Europäischen Umweltagenturen in Wien.

Brabara Daser Ö1-Wissenschaft, 14.3.06
->   Österreichisches Umweltbundesamt
->   Europäische Umweltagentur EEA
 
 
 
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01.01.2010