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Elite-Uni: Harari stellt Bedingungen  
  Haim Harari, der neue Vorsitzende des Internationalen Komitees zur Vorbereitung der Elite-Uni, macht klar, dass Forscher bei dem Projekt entscheiden müssen. Dafür ist aber eine Änderung des geplanten Gesetzes nötig. Bildungsministerin Gehrer ist dazu prinzipiell bereit. Und ihren endgültigen Namen hat die Elite-Uni nun auch: "Institute for Science and Technology - Austria"  
Wissenschaftler müssen entscheiden
Harari, der ehemalige langjährige Präsident des Weizmann Institutes in Israel, erklärte in der ZiB2 am Dienstag: "Es ist selbstverständlich, dass so eine Institution von beiden - Wissenschaft und Politik - geführt werden muss. Die Wissenschaft muss mit 50 Prozent oder mehr vertreten sein. Eine andere Struktur kann nicht funktionieren.

Etwas ist für alle Wissenschaftler auf der ganzen Welt klar. Forschungsinstitutionen können nicht von Leuten geführt werden, die mehrheitlich keine Wissenschaftler sind. Ich nehme schon jetzt vorweg, dass wir das in unserer Empfehlung berücksichtigen werden."
Gesetzesentwurf muss geändert werden
Noch heißt es in der Gesetzesvorlage, dass das oberste Leitungsgremium - das so genannte Kuratorium - durch Bund und Land beschickt wird, und neben Organisation, Budget und Personal auch für die strategische Ausrichtung verantwortlich sein soll.

Folgt die Regierung nun den Empfehlungen des internationalen Komitees, dann dürfte die Politik nicht für die wissenschaftliche Ausrichtung zuständig sein und die Passage im Gesetzesentwurf müsste geändert werden.

Bildungsministerin Gehrer (ÖVP) bestätigte, dass Änderungen des Gesetzesvorschlages aufgrund von Empfehlungen noch vorgenommen werden können.
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Dreiköpfiges internationales Komitee
Am Montagabend wurden die Mitglieder des "Internationalen Komitees" für die geplante Elite-Uni in Maria Gugging (NÖ) - das "Institute of Science and Technology Austria" - von der Industriellenvereinigung (IV) bekannt gegeben.

Für dieses in Absprache mit Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) eingesetzte Gremium wurden die langjährigen Präsidenten des Weizmann Institutes in Israel, der ETH-Zürich und der Max-Planck-Gesellschaft in Deutschland, Haim Harari, Olaf Kübler und Hubert Markl gewonnen. Die Leitung liegt bei Harari.
->   Elite-Uni: Internationales Komitee bestimmt (14.3.06)
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Zeilinger-Rückkehr nun möglich
Sollte sich die Politik tatsächlich aus wissenschaftlichen Entscheidungen heraushalten, dann erwägt auch Anton Zeilinger seine Rückkehr in das Elite-Uni-Team. Er hatte sich nach der Standortentscheidung für Maria Gugging zurückgezogen.

"Diese drei Leute sind international ausgewiesene Spitzenforscher und ich stehe diesen drei Experten sicher zur Verfügung. Ich werde ihnen meine Ansichten erzählen und die bisherige Arbeit erläutern. Wenn ihre Empfehlungen befolgt werden, dann stehe ich sicher wieder zur Verfügung", meinte Zeilinger in der ZiB2.

Hinter den Kulissen wird bereits an einem neuen Gesetzestext gearbeitet, Ende März könnte es im Parlament zur Abstimmung kommen.
Gehrer: Tür für Zeilinger steht immer offen
Am Mittwoch hat Bildungsministerin Gehrer auf Zeilingers Vorschlag reagiert und bei einer Pressekonferenz in Wien gesagt: ""Die Tür ist offen, Prof. Zeilinger kann jederzeit wieder hereinkommen."
Der Name: Institute for Science and Technology - Austria
Sie machte auch klar, dass sich an dem im Gesetzesentwurf für die Elite-Uni geplanten Namen nichts ändern werde. "Der Name ist Institute for Science and Technology - Austria, Punkt", sagte Gehrer, die damit offensichtlich auf die ursprünglich geplante Benennung nach einem bekannten österreichischen Wissenschafter verzichtet.

Kurzfristig war daran gedacht, die Elite-Uni nach Ludwig Wittgenstein zu benennen, was aber am Widerstand der Nachkommen des Philosophen scheiterte.

Lisa Totzauer, ZiB 2, 15.3.06
science.ORF.at/APA
->   Bildungsministerium
->   science.ORF.at-Archiv zur Elite-Uni
 
 
 
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01.01.2010