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Uni-Zugang: Beschränkungen bald wieder weg?  
  Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) hält es für "sehr wahrscheinlich", dass in zwei Jahren die Regelung wieder fällt, die Zugangsbeschränkungen in sechs nicht-medizinischen Fächern ermöglicht.  
"Nach der derzeitigen Entwicklung werden die zur Verfügung stehenden Studienplätze nicht ausgeschöpft", sagte Gehrer am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien. Bleibe dies so, bestehe kein Anlass, die Möglichkeit der Zugangsbeschränkung weiter aufrecht zu erhalten.
Sofortige Abschaffung abgelehnt
Eine sofortige Abschaffung der Möglichkeit für Beschränkungen, wie sie von der Opposition gefordert wird, lehnt Gehrer aber ab.

"Ich will das über drei Anmeldeperioden beobachten, denn ich lasse mir nicht vorwerfen, nicht vorausschauend gehandelt zu haben", so die Ministerin.
Beschluss: Bis Wintersemester 2007/2008
Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs im Vorjahr über den österreichischen Uni-Zugang hat die Regierung den Universitäten bis einschließlich Wintersemester 2007/2008 die Möglichkeit für Zulassungsbeschränkungen in den Fächern Medizin, Zahnmedizin, Biologie, Pharmazie, Psychologie, Tiermedizin, Betriebswirtschaft und Publizistik eingeräumt, um sich gegen einen starken Ansturm vor allem deutscher Studenten zu wehren.

Zu diesem kam es allerdings nur in Medizin und Zahnmedizin. Für diese beiden Fächer hat das Parlament nun eine Quotenregelung beschlossen, wonach 75 Prozent der Studienplätze für Österreicher reserviert sind, 20 für EU-Bürger und fünf Prozent für Studenten aus anderen Ländern.
Gehrer für Einführung von Einstiegssemestern
Einmal mehr sprach sich Gehrer aber für die Einführung von ein bis zwei Einstiegssemestern aus. Es sei notwendig, genau zu überlegen, was man studieren wolle.

Als positives Beispiel nannte sie die Lehrerausbildung an der Uni Innsbruck, wo die Studierenden mit starkem Praxisbezug in den ersten beiden Semestern auf das Lehramtsstudium vorbereitet würden.
Bei EU-Bildungsministertreffen kein Thema
Beim informellen EU-Bildungsministertreffen am Donnerstag und Freitag in Wien werde der Hochschul-Zugang und die neue österreichische Regelung kein Thema sein, sagte Gehrer.

Das liege nun im Parlament, und sie hoffe sehr, dass die Opposition dem Gesetz im Bundesrat zustimmen werde. Aber auch ohne Zustimmung könne die Regelung zeitgerecht verabschiedet werden, die Unis könnten sich darauf einstellen.

[science.ORF.at/APA, 15.3.06]
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01.01.2010