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Universität hat Klon-Fälscher Hwang entlassen  
  Die Universität Seoul hat dem südkoreanischen Klonforscher Hwang Woo Suk wegen der Fälschung von Forschungsarbeiten die Professur entzogen - damit erhält Hwang auch keine öffentlichen Mittel mehr.  
Wenige Tage nach dem Entzug seiner offiziellen Forschungslizenz hat der umstrittene Klonforscher auch die Professur an seiner Universität endgültig verloren.

Die Nationaluniversität in Seoul teilte am Montag mit, Hwang als Konsequenz aus dem Skandal um seine gefälschten Stammzellenstudien zu entlassen. Hwang und seine Kollegen hätten "den Ruf der Universität lädiert und die internationale Glaubwürdigkeit Südkoreas beschädigt", hieß es.

Mit der Entlassung sei Hwang auch für fünf Jahre der Zugang zu öffentlichen Forschungszuschüssen versperrt.
Vier weitere Professoren beurlaubt
Der Disziplinarausschuss der Hochschule entschied zudem, vier Professoren wegen ihrer Rollen in dem Skandal bis zu drei Monate lang zu beurlauben. Zwei weiteren Lehrkräfte wird das Gehalt für einen Monat gekürzt.

Die Universität hatte Hwang und seine sechs früheren Teamkollegen bereits im Februar bis auf weiteres suspendiert. Hwang hatte allerdings schon im Dezember nach den ersten Enthüllungen verkündet, seinen Lehrstuhl zur Verfügung zu stellen.

Neben dem Hauptautor Hwang waren die anderen sechs Lehrer als Co-Autoren eines oder beider vermeintlich bahnbrechender Artikel aus den Jahren 2004 und 2005 über geklonte embryonale Stammzellen aufgetreten.
Ministerium hat Forschungslizenz bereits entzogen
Eine Untersuchungskommission der Nationaluniversität hatte im Januar mitgeteilt, dass beide Abhandlungen gefälscht wurden.

Am vergangenen Donnerstag entzog das Gesundheitsministerium Hwang die im Jahr 2005 erteilte Erlaubnis zur Forschung mit embryonalen Stammzellen. Die Staatsanwaltschaft ermittel in dem Fall wegen Betrugsverdachts und der mögliche Veruntreuung von Forschungszuschüssen.

Hwang übernahm die Verantwortung für die Verwendung gefälschter Forschungsdaten. Der Tiermediziner beschrieb sich jedoch als Opfer eines Komplotts.

[science.ORF.at/APA/AFP/dpa, 20.3.06]
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01.01.2010