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Schnellere Eisschmelze an den Polen  
  Die Eisdecken in Grönland und in der Antarktis schmelzen zwei neuen Studien zufolge schneller als gedacht: Ein Anstieg des Meeresspiegels von mindestens sechs Metern könnte die Folge sein.  
US-Forscher rechnen mit einem Temperaturanstieg auf der Erde um mindestens 2,22 Grad Celsius bis zum Jahr 2100, wenn die gegenwärtige Erwärmung anhält.
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Die Artikel "Paleoclimatic Evidence for Future Ice-Sheet Instability and Rapid Sea-Level Rise" und "Simulating Arctic Climate Warmth and Icefield Retreat in the Last Interglaciation" sind in der Fachzeitschrift "Science" (Bd. 311, 24. März 2006) erschienen.
->   Science
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Arktischer Sommer wie vor 130.000 Jahren
Die beiden Studien setzten erstmals die Schmelzprozesse in der Arktis und der Antarktis während der vergangenen Zwischeneiszeit vor 129.000 bis 116.000 Jahren in Beziehung, hieß es.

Die Forscher der Universität Arizona und des National Center for Atmospheric Research (NCAR) in Colorado zeigten, dass die arktischen Sommer im Jahr 2100 möglicherweise so warm sein werden wie vor fast 130.000 Jahren. Damals sei der Meeresspiegel sechs Meter höher gewesen als heute.
Globale Auswirkungen
"Obwohl der Fokus unserer Arbeit auf die Pole ausgerichtet ist, sind die Auswirkungen global", sagte Bette Otto-Bliesner, Wissenschaftlerin am NCAR.

"Diese Eisdecken sind zuvor geschmolzen und die Meeresspiegel gestiegen. Die Wärme, die dafür nötig war, ist nicht viel größer als unter gegenwärtigen Bedingungen."
Prozess irgendwann unumkehrbar
Weil die Zerstörung der Eisschichten und der folgende Anstieg des Meeresspiegels erst mit zeitlicher Verzögerung erfolgten, werde der Prozess irgendwann in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts unumkehrbar sein, sagte der Forscher Jonathan Overpeck von der Universität Arizona.

"Ernsthafte Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasen müssen innerhalb des nächsten Jahrzehnts beginnen. Wenn wir nicht bald etwas unternehmen, sind wir einem Anstieg des Meeresspiegels von vier bis sechs Meter ausgeliefert", sagte Overpeck dem Fachblatt "Science".
Pol-Erwärmung ganzjährig
In den vergangenen Jahren habe sich der Anstieg des Meeresspiegels beschleunigt. Zudem habe sich die Erwärmung in der letzten Zwischeneiszeit hauptsächlich in der Arktis und nur im Sommer abgespielt.

Heute erwärme sich die Erde an beiden Polen und während des gesamten Jahres.

[science.ORF.at/APA/dpa, 24.3.06]
->   University of Arizona
->   National Center for Atmospheric Research (NCAR)
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01.01.2010