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Liebespfeile wirken doch - bei Schnecken  
  Auch die Legende von Amors Liebespfeil hat offenbar einen wahren Kern. Kanadische Forscher haben nämlich herausgefunden, dass die Sache jedenfalls bei Schnecken ausgezeichnet funktioniert.  
Ein bei der Paarung eingesetztes Sekret erhöht nachweislich die Chancen auf Vaterschaft und dieses Sekret wird mit einem kleinen Kalkpfeil in den Partner injiziert.
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Die Studie "The snail's love-dart delivers mucus to increase paternity" von Ronald Chase und Katrina C. Blanchard erschien in den "Proceedings of the Royal Society B" (doi: 10.1089/rspb.2006.3474).
->   Abstract
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Auch die Weinbergschnecke tut es ¿
Bild: dpa
Helix pomatia
Anatomen und Naturforschern sind die seltsamen Stacheln bei manchen Schneckenarten - darunter unserer Weinbergschnecke (Helix pomatia) - seit Jahrhunderten bekannt. Dass die Organe bei der Fortpflanzung eine Rolle spielen, wurde ebenso lange vermutet, daher kommt auch der Name Liebespfeil. Ein wissenschaftlich fundierter Erfolgsnachweis stand bisher allerdings aus.

Sowohl die nun untersuchten Schnecken der Art Cantareus aspersus wie auch die Weinbergschnecke sind Zwitter. Das bei der Paarung jeweils als Männchen agierende Tier setzt noch vor der eigentlichen Kopulation seinen Liebespfeil ein und impft damit dem Partner eine kleine Menge eines schleimigen Sekrets in den Körper.
Sekret erhöht Chancen auf Vaterschaft
Ronald Chase und Katarina Blanchard von der McGill University in Montreal (Kanada) konnten nun nachweisen, dass dieses Sekret die Chancen des jeweiligen Spenders auf Vaterschaft erhöht. Das Stechen mit dem Liebespfeil alleine reicht allerdings nicht aus.

[science.ORF.at/APA, 24.3.06]
->   Website von Ronald Chase
->   Liebespfeil - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010