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40 Jahre: Jubiläumsfonds feiert Jubiläum  
  8.500 Forschungsprojekte in Österreich hat der "Jubiläumsfonds" der Österreichischen Nationalbank seit seiner Gründung vor 40 Jahren unterstützt - und insgesamt 668 Millionen Euro investiert.  
Mit ihrem "Jubiläumsfonds für die Förderung von Forschungs- und Lehraufgaben der Wissenschaft" ist die Österreichische Nationalbank die einzige Notenbank in Europa, die Forschung fördert.
Medizin und Wirtschaftswissenschaften als Schwerpunkte
"Ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter in Österreich und ihr Platz im kollektiven Gedächtnis der Zweiten Republik", "Produktivitätsmessung im Gesundheitswesen" oder ein "Jungeiszeitlicher Affenfund in Österreich" - das Spektrum der vom Jubiläumsfonds der Nationalbank geförderten Projekte ist breit.

Die Hälfte der bewilligten Projekte stammt aus der klinischen und patientenorientierten Medizin, ein Viertel aus den Wirtschaftswissenschaften, ein Viertel aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, sagt Wolfgang Höritsch, Leiter des Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank, im ORF-Radio. Technik und Naturwissenschaften werden mittlerweile nicht mehr gefördert.
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Wirtschaftsorientierte Forschung
In den Jahren 1982 bis 2003 wurde die wirtschaftsorientierte Forschung mit 476 Millionen Euro gefördert - dazu erhielt der Fonds zusätzliche Mittel. Hintergrund war laut Nationalbank die Verschlechterung der Leistungsbilanz in den 1970er Jahren. Die neue Förderungslinie sollte Projekte unterstützen, von denen eine nachhaltige Strukturverbesserung der österreichischen Wirtschaft zu erwarten war.
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Beispiel: DNA-Labor in Innsbruck
Jubiläumsfonds-Leiter Höritsch nennt auf Radio Österreich 1 eines der geförderten Projekt-"Highlights": "Das war vor einigen Jahren die Anschubfinanzierung für das DNA-Labor am Institut für gerichtliche Medizin der Universität Innsbruck.

Dieses Institut ist inzwischen weltberühmt geworden und ist in Österreich vermutlich die beste Einrichtung auf diesem Gebiet - sie wird auch vom Innenministerium laufend genutzt. Das Labor hat zum Beispiel auch bei der Identifizierung der Tsunami-Opfer eine wichtige Rolle gespielt."
20 Prozent Bewilligungsquote
Pro Halbjahr werden ca. 300 Projekte beim Jubiläumsfonds eingereicht, berichtet Fonds-Leiter Wolfgang Höritsch im Gespräch mit science.ORF.at.

Davon werden ca. 100 bewilligt, aber nicht alle zur Gänze: viele werden laut Höritsch zu 80 Prozent gefördert, die restlichen 20 Prozent des Geldes müssen die Antragsteller selbst auftreiben oder das Projekt entsprechend abändern
Kaum Einzelpersonen
Die geförderten Projekte werden zu zwei Drittel von Forschergruppen an Universitäten betrieben, sagt Höritsch, ein Drittel von außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie z.B. von den wirtschaftswissenschaftlichen Instituten IHS und WIFO.

Einzelpersonen werden laut Höritsch selten gefördert - wenn, dann anlässlich von Forschungen aus dem Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften.
8.500 Projekte bisher gefördert
8.500 Projekte hat der Jubiläumsfonds der Nationalbank in den vergangenen 40 Jahren gefördert - mit insgesamt 668 Millionen Euro. Das Geld kommt zum einen aus den Zinsen des Fonds-Grundkapitals, zum größeren Teil aus dem Gewinn der Nationalbank, sagt Wolfgang Höritsch im ORF-Radio.

Derzeit unterstützt der Fonds pro Jahr Forschungsprojekte mit zehn Millionen Euro - pro Projekt werden maximal 110.000 Euro für vier Jahre bewilligt.
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Kapital
Im Gründungsjahr stand ein Fondskapital von 100 Millionen Schilling (rund 7,3 Millionen Euro) zur Verfügung, es wurde in Wertpapieren veranlagt. Zusätzlich zu den Erträgen des Fondskapitals (sie machen laut OeNB derzeit 31,5 Mio. Euro aus) wird der Fonds durch Gewinne der Nationalbank dotiert (im Jahr 2003 machten sie z.B. 70,3 Millionen Euro aus).
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FTE-Nationalstiftung
2003 wurde im Rahmen der Neuorganisation der Forschungsförderung die "Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung¿ errichtet. Im Zuge dessen wurden von der Nationalbank Rücklagen in Höhe von 1,5 Mrd Euro aufgelöst und dem Jubiläumsfonds gewidmet.

Barabara Daser, Ö1 Wissenschaft, 27.3.06
->   Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank:
 
 
 
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01.01.2010