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Hormon lindert Spinnen-Phobie  
  Die Hormone Cortisol und Cortison lindern krankhafte Ängste, etwa vor Spinnen und Menschengruppen. Die Behandlung könnte derartige Phobien möglicherweise sogar ganz verschwinden lassen.  
Dies berichten Schweizer, deutsche und US-amerikanische Forscher in einer aktuellen Studie.
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Die Studie " Glucocorticoids reduce phobic fear in humans" von Leila M. Soravia, erscheint zwischen 27. und 31. März 2006 auf der Website der "Proceedings of the National Academy of Sciences" (Bd. 103, S. 5585).
->   Studie (sobald online)
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Versuch: Zwei Phobien, zwei Hormone
Die Gruppe um Dominique de Quervain von der Universität Zürich und Gustav Schelling von der Ludwig-Maximilians-Universität in München hatte Probanden mit sozialer Phobie und Spinnenangst Cortisol oder Cortison schlucken lassen und die Versuchsteilnehmer eine Stunde später dem Angst auslösenden Reiz ausgesetzt.

Beide Gruppen berichteten von geringerer Furcht. Zur Kontrolle verabreichten die Forscher einem Teil der Probanden ein wirkungsloses Scheinpräparat (Placebo), das nicht zu einer Linderung der Angstanfälle führte.
Erinnerungen blockiert
Krankhafte Furcht kann zur Ausschüttung von Cortisol im Gehirn führen, was die Gedächtnisabfrage beeinträchtige. Dies kann nach Ansicht der Forscher bedeuten, dass Cortisol während einer Panikattacke Ängste verringert, weil dadurch das Abrufen von mit Furcht behafteten Erinnerungen blockiert wird. An dem Experiment beteiligten sich 40 Probanden mit einer Sozial- und 20 mit einer Spinnenphobie.

[science.ORF.at/dpa, 28.3.06]
->   Cortisol - Wikipedia
->   Cortison - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010