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Röntgenfilm enträtselt Vogelgesang  
  Ein deutsch-amerikanisches Forscherteam hat Singvögel während ihres Gesangs geröntgt und damit das Geheimnis des Vogelgesangs enträtselt: Die Tiere formen ihre Töne demnach ähnlich wie Menschen in der Kehle und nicht wie bisher angenommen durch unterschiedliche Öffnung des Schnabels.  
Das berichten Forscher um den deutschen Biologen Tobias Riede von der Berliner Humboldt-Universität.
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Die Studie "Songbirds tune their vocal tract to the fundamental frequency of their song" von Tobias Riede et al. erscheint zwischen 27. und 31. März 2006 auf der Website der "Proceedings of the National Academy of Sciences" (Bd. 103, S. 5543; doi: 10.1073/pnas.0601262103).
->   Zur Studie (sobald online)
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Röntgen-Vögel
 


Der Stimmapparat der kleinen Sänger zeichnet sich demnach - ebenso wie der des Menschen - durch große Flexibilität aus. Die Forscher machten Röntgenaufnahmen von Roten Kardinälen (Cardinalis cardinalis).

In den Röntgenfilmen ist zu sehen, dass die Vögel ihr Zungenbein beim Singen zyklisch bewegen. Diese Drehung pflanzt sich in den Rachen fort, drückt ihn leicht zusammen und schafft dabei freien Raum, der die tieferen Töne hergibt.
->   Röntgenfilm eines singenden Vogels
Analogie zum Menschen
Dagegen waren Biologen bisher davon ausgegangen, dass der Stimmtrakt von Vögeln starr ist und die kleinen Sänger ihre Tonalität ausschließlich durch Veränderung ihrer Schnabelöffnung erlangen.

"Singvögel, die ihre Laute genau wie Menschen erlernen, zeigen damit eine weitere Analogie zum Menschen - die präzise Bewegungssteuerung, um in der Kehle komplexe Laute zu erzeugen", merkte Riede dazu an.

[science.ORF.at/dpa, 28.3.06]
->   Songbird - The Suthers Laboratory
 
 
 
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01.01.2010