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Höherer Preis reduziert Zigarettenkonsum deutlich  
  Wird der Zigarettenpreis um ein Prozent erhöht, reduziert sich im Gegenzug der Zigarettenkonsum um etwa ein halbes Prozent. Dies geht aus einer europaweiten Studie spanischer Forscher hervor.  
Diese Ergebnis kommentiert der Wiener Sozialmediziner Michael Kunze: "Das unterstützt völlig das Konzept, dass Zigaretten nicht eine Ware wie jede andere sein dürfen. Es muss wenigstens Mindestpreise geben."
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Die Studie "Price and cigarette consumption in Europe" von S. Gallus et al. erschien in "Tobacco Control" (Bd. 15, S. 114-119; doi:10.1136/tc.2005.012468).
->   Abstract
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52 Staaten in europäischer Region erfasst
Die Forscher um Esteve Fernandez vom Institut Català d¿Oncologia in Barcelona sammelten die Daten über den Zigarettenkonsum in den 52 Staaten Europas. Sie verglichen Preise und Raucherquoten.

Das Hauptergebnis laut den Autoren: "Im Durchschnitt sinkt in Europa der Zigarettenkonsum um fünf bis sieben Prozent bei einem Anstieg der Preise um zehn Prozent. Das stützt sehr stark das umgekehrte Verhältnis zwischen Tabakpreis und dem Rauchen."
Effekt in EU-Staaten stärker
In den EU-Staaten zeigte sich dieser Effekt übrigens stärker als in den Nicht-EU-Staaten.

Kunze: "Wenn also zum Beispiel in Österreich die Packung 'Smart' von drei auf 2,80 Euro verbilligt wird, bedeutet das ein verheerendes Signal. In der EU muss Gesundheitskommissar Markos Kyprianou eben klar machen, dass die öffentliche Gesundheit vor dem freien Markt in Sachen Zigaretten gehen muss."

Österreichs Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat sei mit ihrem Pochen auf Mindestpreise für Zigaretten eindeutig zu unterstützen.

[science.ORF.at/APA, 31.3.06]
->   Das Stichwort Zigarette im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010