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Klimawandel: Seevögel der Antarktis brüten später  
  Die Seevögel in der Antarktis brüten einer Studie zufolge wegen des Klimawandels später als noch vor Jahrzehnten. Diese Erkenntnis steht im Gegensatz zu Beobachtungen auf der Nordhalbkugel.  
Einer der Gründe für das verzögerte Brüten im Südpolargebiet könne Nahrungsmangel sein, da der Krill und weitere Nahrungstiere deutlich zurückgegangen seien.

Dies berichten die französischen Forscher Christophe Barbraud und Henri Weimerskirch in der US-Fachzeitschrift "Proceedings der National Academy of Science" (PNAS).
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Die Studie "Antarctic birds breed later in response to climate change" erscheint zwischen 3. und 7. April 2006 in den PNAS (doi: 10.1073/pnas.0510397103).
->   Der Artikel (sobald online)
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Daten eines halben Jahrhunderts
Die Wissenschaftler untersuchten Daten von 1950 bis 2004 zu neun Seevogelarten und fanden dabei heraus, dass diese neun Tage später ankommen und zwei Tage später ihre Eier legen als vor einem halben Jahrhundert.
Krill wird weniger, weil Eis schmilzt
Krill ist ein Krebs, der sich im Winter von Kieselalgen auf der Unterseite von Eisschollen ernährt. Doch die riesigen, schwimmenden Eisplatten vor der Antarktischen Halbinsel schwinden im Osten mehr und mehr.

Die Krebschen sind für die gesamte Nahrungskette der Antarktis sehr bedeutend. Die Vögel brauchen daher nach Ansicht der Forscher mehr Zeit, um Reserven anzulegen, die zum Brüten nötig seien.

Die Forscher führen die Verhaltensänderungen der Seevögel somit unter anderem auf die Abnahme des See-Eises in der östlichen Antarktis um etwa zwölf bis 20 Prozent zurück, die sie als "eine der dramatischsten Konsequenzen des globalen Klimawandels" bezeichnen.
Auf Nordhalbkugel genau umgekehrt
Dagegen zeigten andere Studien, dass im Norden die Frühlingsanzeichen wie die Ankunft der Vögel und das Knospen der Bäume im 20. Jahrhundert nach und nach immer früher geschieht.

Vergleichbare Studien und Datensammlungen für die Antarktis gebe es bisher nicht, halten die Forscher von der Biologie-Abteilung des Nationalen Zentrums für wissenschaftliche Forschung in Villiers en Bois fest.

[science.ORF.at/APA/dpa, 3.4.06]
->   Equipe Ecologie des Oiseaux et des Mammiferes Marins / CNRS
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Antarktis
 
 
 
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01.01.2010