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Harnblase aus gezüchtetem Gewebe eingesetzt  
  Sieben Patienten haben erstmals eine Harnblase aus ihrem eigenen, gezüchteten Gewebe erhalten. Sie litten ursprünglich an einer angeborenen Blasenstörung - der Eingriff brachte Besserung.  
Die vier bis 19 Jahre alten Probanden hatten auch nach zwei bis fünf Jahren Beobachtungszeit noch eine verbesserte Blasenfunktion, wie ein US- Ärzteteam in der Online-Ausgabe des britischen Fachjournals "The Lancet" vom Dienstag berichtet.
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Der Artikel "Bladder tissue-engineering: a new practical solution?" ist in der Fachzeitschrift "The Lancet" (4. April 2006, DOI:10.1016/S0140-6736(06)68481-X) erschienen.
->   Artikel
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Gewachsenes Gewebe mit alten Organ kombiniert
Die Mediziner hatten Gewebe aus der Blase der Patienten entnommen und daraus im Labor Muskel- und spezielle Blasenzellen entwickelt.

Sie setzten die Zellen auf ein blasenförmiges Grundgerüst und ließen sie sieben bis acht Wochen wachsen. Dann kombinierten die Ärzte das neue Blasengewebe mit dem alten Organ der Patienten.
Bedarf an weiteren Studien
Es seien aber noch weitere Studien nötig, bevor die Methode breit angewendet werden könnte, betonte das Team um Anthony Atala von der Wake Forest University Medical School in Winston-Salem (US-Bundesstaat North Carolina).

Die sieben Patienten hatten eine angeborene Blasenstörung. Die so genannte Myelomenigozele ist eine Fehlbildung des Rückenmarks, die sich auf die Blase auswirken kann.

[science.ORF.at/APA/dpa, 4.4.06]
->   Forest University Medical School
 
 
 
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01.01.2010