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Feinstaub-Forscher: Bessere Luft wirkt sofort  
  Staub und Feinstaub können nicht nur die Lunge, sondern praktisch den ganzen Körper beeinträchtigen. Eine Luftverbesserung in einer Region wirkt sich allerdings mehr oder weniger sofort positiv aus.  
Das erklärten Wissenschaftler am Mittwoch in Wien bei einer Pressekonferenz anlässlich des von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) organisierten Workshops "COST-633" zum Thema "Feinstaub und Gesundheit".
Greifen über mehrere Mechanismen den Körper an
Erst nach und nach stelle sich heraus, wie weit reichend die Wirkungen von Feinstaub im menschlichen Körper sind, erklärte Nino Künzli vom Municipal Institute of Medical Research in Barcelona.

So kann es durch Staub über so genannte Fresszellen des Immunsystems, welche die Partikel angreifen, sogar zu Entzündungen der Gefäßwände kommen. Auch oxidative Veränderungen im Blut, vor allem durch Dieselstaub, werden derzeit erforscht. Auch über solche Mechanismen kann der ganze Körper beeinträchtigt werden.
Welcher Staub welche Auswirkung?
Was die Wissenschaftler derzeit am meisten beschäftigt, ist die Tatsache, welche Art von Staub welche Auswirkungen hat.

Wenigstens im Verdacht, schädliche Wirkungen zu haben, stehen praktisch alle Korngrößen, von den vergleichsweise groben Partikel mit zehn Mikrometern (PM 10) bis hin zu den extrem kleinen Teilchen mit unter 0,1 Mikrometern (ein Mikrometer ist der tausendste Teil eines Millimeters).
Maßnamen zeigen schnell Wirkung
Für Künzli ist jede Maßnahme zu begrüßen, welche die Staubbelastung reduziert, denn "einen unschädlichen Wert gibt es nicht". Umgekehrt machen sich durchgesetzte Maßnahmen zur Luftreinhaltung nachweislich sofort bemerkbar, das hätten Studien - darunter auch in Österreich - eindrucksvoll bewiesen.

Vor allem bei Kindern seien rasch Verbesserungen nachweisbar, etwa bezüglich des Lungenwachstums. "Als in Dublin das Verbrennen von Kohle verboten wurde, sank die durch Luftverschmutzung bedingte Sterblichkeit bereits im darauf folgenden Jahr merklich", so Künzli.
Anfälligkeit gegen Staubbelastungen steuern
Erst in den Anfängen stecken Forschungen, wonach Menschen ihre Anfälligkeit gegen Staubbelastungen mehr oder weniger selbst steuern können.

So gebe es Hinweise, dass sich etwa Fettleibigkeit negativ auswirke, dass dicke Menschen stärker unter Staub leiden.

[science.ORF.at/APA, 5.4.06]
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01.01.2010