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Privatuni-Sektor wächst kontinuierlich  
  Der Privatuniversitäten-Sektor in Österreich wächst kontinuierlich: Derzeit behandelt der für die Anerkennung zuständige Akkreditierungsrat (AR) drei Neuanträge von Institutionen auf Einrichtung einer Privatuni.  
Die privaten Hochschulen werden aber auch "breiter und erweitern ihr Spektrum", sagte AR-Präsidentin Hannelore Weck-Hannemann im Gespräch mit der APA und verweist auf 17 Anträge für neue Studiengänge von bestehenden Privatunis, darunter sieben Universitäts-Lehrgänge.
Genehmigungen nur für fünf Jahre
Dazu kommt eine erste Welle von Re-Akkreditierungen. Denn Privat-Unis werden immer nur für fünf Jahre genehmigt, dann muss eine neuerliche Überprüfung durch den AR erfolgen. Zwei Unis haben sich diesem Verfahren bereits erfolgreich unterzogen, drei weitere laufen derzeit.

Prinzipiell wünscht sich Weck-Hannemann mehr Zeit für die Akkreditierungs- und Re-Akkreditierungsverfahren. Laut Allgemeinem Verwaltungsverfahrens-Gesetz stehen dem Rat dafür nur sechs Monate Zeit ab Antragstellung zur Verfügung.

Dagegen hat etwa der Fachhochschulrat auf Grund einer speziellen Bestimmung im Fachhochschulgesetz neun Monate Zeit für die Behandlung von Anträgen. "Zumindest so viel Zeit würden wir auch für ein Verfahren benötigen, für das externe Gutachter sowie eine Begehung der Institution notwendig sind", so Weck-Hannemann.
Derzeit zehn Privatunis
Seit 2000, als die gesetzliche Grundlage für die Einrichtung von Privatunis geschaffen wurde, hat der AR 22 Anträge von Institutionen geprüft, zwölf Privatunis wurden zugelassen, einer davon (International University) 2003 die Akkreditierung wieder entzogen. Eine weitere Akkreditierung ist nach Ende des gesetzlich festgelegten Akkreditierungszeitraums ausgelaufen (Imadec). Ein Verfahren auf neuerliche Akkreditierung der Imadec läuft derzeit.

Somit gibt es derzeit zehn Privatunis in Österreich. Außerdem hat der Rat 48 Anträge für Studiengänge geprüft und 30 davon auch genehmigt. Insgesamt studieren derzeit rund 3.300 Personen an Privatunis.
Evaluierung des Akkreditierungsrates
Die privaten Hochschulen könnten nach Ansicht Weck-Hannemanns ein "wichtiger Mitspieler" am stark wachsenden Markt für lebensbegleitendes Lernen werden. Sie würden dort aber in direkte Konkurrenz mit den staatlichen Unis treten, die dieses Segment zunehmend auch für sich entdeckten.

Um die "Qualitätssicherung qualitätssicherer" zu machen, wird sich der Akkreditierungsrat gemeinsam mit dem Fachhochschulrat im kommenden Jahr selbst einer Evaluierung durch internationale Experten unterziehen. Deren Beurteilung soll u.a. auch dazu genutzt werden, Vorschläge zur Änderung des Privatuni-Gesetzes zu machen, sagte Weck-Hannemann.

[science.ORF.at/APA, 11.4.06]
->   Österreichischer Akkreditierungsrat
->   Das Stichwort Privatuni im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010