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Akademie überlegt weitere Reformen  
  Nach dem grundsätzlichen Beschluss der vom Forschungsrat (RFT) geforderten Reformen überlegt man in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) nun weitergehende Reformschritte.  
Nachgedacht werde über neue Formen der Leitungsstrukturen und Amtsperioden von Präsidiumsmitgliedern, erklärte ÖAW-Präsident Herbert Mang im Gespräch mit der APA.

"Aus meiner Sicht sollte man das tun", sagte Mang, der am Freitag (28.4.) bei der Wahl des Akademie-Präsidenten wieder für das Amt kandidieren wird.
Forschungskuratorium bereits beschlossen
Der RFT hatte im vergangenen Jahr die Akademie zu Reformen aufgerufen und sie durch die Sperre eines Großteils der Forschungssondermittel unter Druck gesetzt.

Die ÖAW hat darauf hin die Einrichtung eines Forschungskuratoriums beschlossen, worauf der Rat im März die Gelder wieder freigegeben hat.
->   Forschungsrat gibt Mittel für Akademie frei (31.3.06)
Strukturen für 21. Jahrhundert gesucht
Mang betonte, dass vorerst einmal dieses Kuratorium umgesetzt werde, für das nur eine Änderung der Geschäftsordnung notwendig sei. Weiterreichende Reformen seien "heikel", weil dies ohne Satzungsänderung nicht gehe.

"Wir brauchen Strukturen und Führungsmechanismen, die eine Einrichtung wie die Akademie im 21. Jahrhundert gut führbar machen", begründet Mang sein Eintreten für weitere Reformschritte. Dafür müsse aber eine Bereitschaft in der Gesamtakademie bestehen.
Besetzung des Kuratoriums noch unklar
Fix ist das geplante Forschungskuratorium, das "als eine Art Beirat zwischen Gesamtakademie als höchstem ÖAW-Gremium, dem Präsidium als Exekutivorgan und den Akademieinstituten" stehen soll, sagte Mang.

Die Zusammensetzung des zwölf- bis 15-köpfigen Gremiums sei noch nicht fixiert, es sollen überwiegend Wissenschaftler und ÖAW-Mitglieder "nicht in der Minorität sein".

Mang kann sich aber auch vorstellen, dass Vertreter des RFT oder des Bildungsministeriums darin sitzen, "wir müssen akzeptieren, dass der Geldgeber eine gewisse Kontrolle der verwendeten Mittel haben soll".
Qualitätskontrolle und mittelfristige Planung
Das Kuratorium soll u.a. für Qualitätskontrolle in der ÖAW Sorge tragen, etwa bei der Gründung oder Schließung von Forschungseinrichtungen oder bei der Einrichtung von Evaluierungsprogrammen.

Dem Gremium sollen weiters "Beschlüsse mit bestimmter Tragweite" vorgelegt werden, etwa wenn es um das mittelfristige Forschungsprogramm der ÖAW geht, die Gründung und Schließung von Forschungseinrichtungen, Abschlüsse von Leistungsvereinbarungen oder die Bestellung von Institutsleitern.

Die Einzelheiten dazu seien noch nicht ausdiskutiert, sie sollen in der Geschäftsordnung festgelegt werden. Mang rechnet mit Einrichtung des Forschungskuratoriums bis Ende dieses Jahres.
Wahl: Mang gegen Schuster
Am Freitagnachmittag findet turnusmäßig die Wahl des Präsidenten und des Vizepräsidenten (derzeit Herbert Matis) statt. Mang und Matis wurden 2003 für eine dreijährige Amtsperiode gewählt. Mang bestätigte gegenüber der APA, als Kandidat zur Verfügung zu stehen.

Fix ist weiters die Kandidatur von Peter Schuster. Der Professor für Theoretische Chemie an der Uni Wien, der in jüngster Zeit als einer der - letztlich zurückgetretenen - Proponenten der geplanten Elite-Uni im Gespräch war, wurde von einem akademieinternen Wahlkomitee als Kandidat vorgeschlagen.

Prinzipiell ist bei der Wahlsitzung aber jedes wirkliche ÖAW-Mitglied wählbar. Während Mang laut Wahlordnung für eine zweite Amtsperiode zwei Drittel der Stimmen benötigt, würde Schuster eine einfache Mehrheit reichen.

[science.ORF.at/APA, 26.4.06]
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01.01.2010