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Bizarre Arten in der Tiefsee entdeckt  
  Noch bis 2010 dauert die bisher umfangreichste Erfassung von Bewohnern der Tiefsee. Ein internationales Forscherteam kam nun von seiner jüngsten "Volkszählung" zurück. Im Gepäck neue Bilder von bizarren Arten: leuchtende Quallen, außerirdisch anmutende Salpen und neue Fischarten.  
Im Jahr 2000 wurde das Forschungsprojekt "Census of Marine Life" (CoML) ins Leben gerufen.

Wie die Forscher in einer Aussendung mitteilen, haben sie sich zuletzt dem Phytoplankton im Ozean zwischen der südöstlichen US-Küste und dem mittelatlantischen Rücken gewidmet - und dabei in einer Tiefe von ein bis fünf Kilometer einmal mehr eine erstaunliche Artenvielfalt erlebt.
Schnelle Kühlung ist nötig
 
Bild: L. Madin

Thalassocalycida, eine Ordnung der Rippenquallen

Tausende Exemplare wurden gefangen, die DNA von 220 wurde noch auf offener See sequenziert, woraus sich die Existenz einer Reihe neuer Arten ableiten ließ.

Die meisten davon sind es gewohnt, in den Tiefen der Meere bei einer Temperatur von ein oder zwei Grad Celsius zu überleben.

Bei ihrer "Reise" an die Wasseroberfläche durchquerten sie Wasserschichten bis zu 27 Grad - Grund genug, sie auf den Forschungsschiffen so schnell als möglich in eisgekühlte Kübel zu stecken. Dennoch, so die Forscher, starben viele, bevor sie noch untersucht werden konnten.
Salpen lösen Krill ab
 
Bild: L. Madin

Salpen (wie hier zu sehen Salpa maxima), die zu den Manteltieren gehören, scheinen in einigen Gewässern um die antarktische Halbinsel Krill als dominante Art abzulösen.

Dabei könnte es sich um eine Folge des Klimawandels handeln und Auswirkungen auf Pinguin, Robben und Wale haben, schreiben die Forscher.
Alien-artiger Hermaphrodit, Baby-Oktopus
 
Bild: L. Madin/R. Hopcroft

Auch bei dem Tier links - Dolioletta - handelt es sich um eine Salpe. Das Alien-artige Lebewesen ist ein Hermaphrodit und vermehrt sich selbst - im Bild sind die jungen um das gewundene Elternexemplar zu sehen.

Rechts hingegen ein anderer Nachwuchs: ein Baby-Oktopus.
Ein neuer Drachenfisch
 
Bild: Tracey Sutton, Harbor Branch Oceanographic Institution

Auch neue Fische wurden entdeckt, bei diesem Exemplar dürfte es sich um einen bisher unbekannten Vertreter der Drachenfische handeln.
Sequenzierte Meeresschnecke
 
Bild: L. Madin

Zum Abschluss noch die Meeresschnecke Clio pyramidata, deren DNA auf hoher See sequenziert wurde.

[science.ORF.at, 5.5.06]
->   Census of Marine Life
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Halbzeit bei größter Meeresvolkszählung aller Zeiten (14.12.05)
->   Ungeheure Artenvielfalt in den Tiefen der Weltmeere (24.11.04)
 
 
 
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01.01.2010