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Erstmals neue Mini-Herzpumpe implantiert  
  Forscher der MedUni Wien haben erstmals Ende März eine neuartige Mini-Herzpumpe transplantiert. Dem Patienten, dem Opernsänger Georgi Petov, geht es sechs Wochen nach dem Eingriff sehr gut.  
Das gab das Ärzteteam am Freitag bei einer Pressekonferenz im AKH bekannt. "Ob ich oder ein anderer, einer musste wohl der Erste sein", so der Betroffene ganz locker.

Auch seine Stimme hat nicht eingebüßt: Dem Personal vom AKH hat er bereits eine Arie vorgesungen.
Herzversagen häufigste Todesursache in Österreich
Herzversagen ist die Todesursache Nummer eins in Österreich. "Herzpumpen haben den Sinn, das versagende kranke Herz eines Patienten zu ersetzen. Das besondere an dieser Pumpe ist die neuartige Technologie.

Der Rotor der Pumpe schwebt berührungslos in einem passiven Magnetfeld, deshalb gibt es keine mechanische Verschleißung und die Haltbarkeit des Gerätes beträgt fünf bis zehn Jahre", so Georg Wiesenthaler.
Als Alternative zur Herztransplantation
Die neuartige Technologie soll in den nächsten Jahren eine Alternative zur Herztransplantation darstellen, da Spenderorgane nur begrenzt zur Verfügung stehen. Die relativ kurze Operationsdauer und die Einfachheit des Eingriffes stellen einen enormen Vorteil dar.

Die Gabe von Immunsuppressiva ist nicht mehr nötig und das Infektionsrisiko kann somit erheblich gesenkt werden. Die Pumpen sind außerdem extrem klein und kommen somit auch für Frauen und Kinder in Frage.
Nachteil: Externe Energieversorgung
Einer der wenigen Nachteile der Pumpe, die aus Titan besteht und rund 70.000 Euro kostet, ist die externe Energieversorgung. Der Patient ist auf eine Batterie, die er mit sich herumträgt, angewiesen.

Die Zukunftsversion ist aber laut Heinrich Schima, ein führender Bioingenieur, "die drahtlose Energieübertragung durch die Haut und telemedizinische Ferndiagnostik."

"Wien ist auf jeden Fall ein Kompetenzzentrum und hat sich auch bei der Entwicklung dieser Herzpumpe gegen internationale Konkurrenten durchgesetzt, freute sich Ernst Wolner, Leiter der Herz-Thoraxchirurgie des AKH.

[science.ORF.at/APA, 5.5.06]
->   Medizinische Universität Wien
 
 
 
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01.01.2010