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Ärzte: Kein neues Golfkriegssyndrom im Irak  
  Das gefürchtete Golfkriegssyndrom hat im derzeitigen Irak-Konflikt offenbar keine Neuauflage erlebt: Britische Soldaten wiesen nach Einsätzen kaum mehr Symptome auf als ihre daheim gebliebenen Kollegen.  
Dabei zeigten sich allerdings die im Irak eingesetzten Reservisten gesundheitlich anfälliger als Berufssoldaten, berichten britische Fachärzte.
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Die Studie "The health of UK military personnel who deployed to the 2003 Iraq war: a cohort study" ist am 16.5.06 in "The Lancet" (doi: 10.1016/S0140-6736(06)68662-5) erschienen.
->   The Lancet
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Syndrom vom ersten Golfkrieg bekannt
Nach dem Golfkrieg 1991 und der Befreiung Kuwaits von irakischer Besatzung klagten tausende britische, französische, kanadische und amerikanische Soldaten in unterschiedlichen Abstufungen über Müdigkeit, Reizbarkeit, Bewusstseinsstörungen und Gelenkschmerzen.

Das so genannte Golfkriegs-Syndrom ist noch nicht abschließend erklärt; als Ursachen verdächtigt wurden unter anderem der Stress durch die Kämpfe, Umweltverschmutzung wegen der brennenden Ölquellen und Verseuchung mit Staub von US-Uranmunition.

Eine nun ebenfalls in "Lancet" veröffentlichte Studie deutet auf einen Zusammenhang mit Schutzimpfungen gegen biologische und chemische Kampfstoffe hin.
Verschiedene Vorbeugemaßnahmen
Beim Golfkrieg 1991 hatten die britischen Truppen vorbeugende Dreifach-Impfungen gegen Milzbrand-, Pest- und Keuchhustenerreger erhalten.

Beim Einmarsch der US-geführten Koalition im Irak im Jahr 2003 wurde die Keuchhusten-Impfung weggelassen; die Impfungen gegen Milzbrand und Pest wurden in größeren Abständen ausgeführt.

In beiden Fällen erhielten die Soldaten bromhaltige Mittel zum Schutz gegen das Nervengas Soman.

[science.ORF.at/APA/AFP, 16.5.06]
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Golfkriegssyndrom als Krankheit (3.11.04)
 
 
 
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01.01.2010