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Verfeinerte Suche in riesigen Datenmengen  
  Um die Datenmengen im Internet effektiv nutzen zu können, soll das Web durch semantische Suchfunktionen erweitert werden. In der APA-Datenbank wurde die semantische Suche bereits jetzt realisiert.  
Einen ersten Eindruck, wie Suchergebnisse in Zukunft aussehen können, zeigte die Austria Presse Agentur in Zusammenarbeit mit FIT-IT beim Forum Alpbach. FIT-IT ist ein Impulsprogramm des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie.
80 Millionen Dateien
Geschätzte 70 bis 80 Millionen Dateien sind in der Datenbank der Austria Presse Agentur derzeit gespeichert. Die herkömmliche Methode, diese Menge an Information einzuengen, ist, einen Suchbegriff einzugeben. Im aktuellen Fall Natascha Kampusch beispielsweise zeigt das System dazu in den vergangenen Tagen weit über 100 Einträge an. Zu viel, um jeden zu lesen, sagt die APA-Redakteurin und Mitentwicklerin eines Semantik-Projektes, Verena Krawarik:

"Mit Hilfe von semantischen Suchtechnologien kann ich mir aber jetzt eine so genannte Wissenslandkarte generieren lassen, die mir dann aufzeigt, welche Themen etwa im aktuellen Fall Natascha Kampusch relevant sind."
Aktuelles Beispiel einer semantischen Suche
Neben der Trefferliste erscheint eine dreidimensionale Grafik ähnlich einer hügeligen Landschaft. Jeder Gipfel bzw. Peak darin trägt eine Bezeichnung:

"Wolfgang Priklopil, also der Entführer, erreicht naturgemäß den höchsten Peak in dieser Wissenslandkarte, weil er am häufigsten genannt ist. Dann kommt jene Frau vor, die Natascha Kampusch in ihrem Garten vorgefunden hat. Und dann habe ich auch einen kleinen Hügel mit Fällen, die mit Kindesentführung zu tun habe", so Krawarik.

"Wenn ich also jetzt einen Hintergrund schreiben möchte, der sich auf ähnliche Fälle davor bezieht, dann werde ich dort weiter suchen. Wenn ich mich mehr auf das aktuelle Tagesgeschehen konzentriere, dann klicke ich einmal bei Herrn Priklopil rein und bekomme dann die ganz aktuellen Ergebnisse aus der Datenbank."

Die Suchergebnisse zu einem eingegebenen Begriff werden also automatisch sortiert, in Untergruppen gegliedert und so angezeigt.

Krawarik: "Diese Vision einer semantischen Suche im World Wide Web ist sozusagen der Traum der Wissenschaftler, wir haben das jetzt einmal für einen ganz kleinen Ausschnitt unserer Welt realisiert. Das Semantic Web der Zukunft wird noch eine Zeit lang brauchen."

Birgit Dalheimer, Ö1-Wissenschaft, 25.8.06
->   Semantisches Web - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010