News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
Unis weltweit: Uni Wien ohne Medizin weit hinten  
  Die Universität Wien ist in einem weltweiten Uni-Ranking abgestürzt. Rangierte die größte Uni Österreichs 2005 noch auf Platz 85, liegt sie im nun veröffentlichten Ranking in der Gruppe zwischen Rang 151 und 200.  
Nach den ersten hundert der Rangliste werden die Universitäten dabei in Gruppen gereiht: ab Platz 101 in 50er-Gruppen, ab Platz 201 nur noch in 100er-Gruppen.

Grund für den Absturz der Universität Wien dürfte die Ausgliederung der Medizin sein. Die Med-Uni wurde in dem von der Shanghai Jiao Tong University jährlich erstellten Uni-Ranking erstmals getrennt bewertet.

Unverändert sind die weltbesten zehn Unis, die von der US-Universität Harvard angeführt werden, gefolgt von den Unis Cambridge (Großbritannien) und Stanford (USA).
Grund: Med-Uni Anfang 2004 ausgegliedert
Der Grund für das deutliche Absacken der Uni Wien dürfte in der erstmaligen Wertung der Medizin-Uni Wien in dem Ranking liegen.

Bisher kam die mit Anfang 2004 aus der Uni Wien ausgegliederte Medizin-Uni Wien nicht vor - im Gegensatz zu jenen in Graz und Innsbruck, die bereits in der Wertung des Vorjahrs aufschienen.

Die für Nobelpreisträger und häufig zitierte wissenschaftliche Publikationen vergebenen Punkte gingen daher vollständig von der Uni Wien an die Medizin-Uni über.
Nach Forschungsorientierten Werten gereiht
Für ihre Zusammenstellung hat die Shanghai Jiao Tong University primär forschungsorientierte Indikatoren wie die Anzahl der Nobelpreisträger, die Größe der Institution, die Anzahl der in wissenschaftlichen Publikationen häufig zitierten Forscher in verschiedenen Disziplinen, die Anzahl der in den Zeitschriften "Nature" und "Science" publizierten Artikel und die Zahl der Forscher verwendet.
...
Starke US-Unis
Ungebrochen ist bei dem Ranking nach diesen Kriterien die Vormachtstellung der US-Unis: Unter den ersten 20 Plätzen sind 17 US-Unis. Durchbrochen wird diese Phalanx nur durch die beiden britischen Universitäten Cambridge (Platz zwei) und Oxford (Platz zehn) und die Tokyo University (Platz 19). Von den besten 50 Unis kommen 37 aus den USA.
->   Zum Ranking
...
Keine Platzwechsel unter Top-Ten
Unverändert ist die Reihenfolge der Top-Ten: Nach Harvard, Cambridge und Stanford liegen Berkeley, das Massachusetts Institute of Technology (MIT), Cal Tech, Columbia, Princeton, die University Chicago und die Universität Oxford.

Die beste kontinentaleuropäische und gleichzeitig beste deutschsprachige Universität ist weiterhin die Eidgenössisch Technische Hochschule (ETH) Zürich auf Platz 27.

Im deutschen Sprachraum folgen die Universität München (51), die Technische Universität (TU) München (54) und die Universität Zürich (58).
Österreich: Sieben von 15 unter Top-500
Aus Österreich sind nur sieben der 15 wissenschaftlichen Unis in der Top-500-Liste vertreten - allerdings weit abgeschlagen: Nach der Uni Wien in der Gruppe zwischen dem 151. und 200. Platz finden sich die Uni Innsbruck und die Medizin-Uni Wien in der Gruppe zwischen Rang 201 und 300.

Die Uni Graz und die TU Wien rangieren zwischen 301 und 400, die Medizin-Unis Graz und Innsbruck zwischen 401 und 500. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich - mit Ausnahme der Uni Wien und dem Neueinstieg der Medizin-Uni Wien - die Platzierungen der österreichischen Universitäten nicht verändert.
...
Europas Top-Ten
In einer eigenen Europa-Auswertung nehmen Cambridge, Oxford, das Imperial College London, das University College London (alle Großbritannien), die ETH Zürich, die Universität Utrecht (Niederlande), die Universität Paris, das Karolinska Institut Stockholm (Schweden), die University Manchester (Großbritannien) und die Universität München die ersten zehn Plätze ein. Auch hier rutschte die Universität Wien gegenüber 2005 von Rang 27 in die Gruppe zwischen den Rängen 57 bis 78. Die Universität Innsbruck und die Medizin-Uni Wien liegen zwischen dem 79. und 122. Platz.
...
Kritik am methodischen Vorgehen
Das Ranking der Shanghai Jiao Tong University ist nicht unumstritten. Die Österreichische Qualitätssicherungsagentur (AQA), die gemeinsam mit deutschen und Schweizer Einrichtungen ein eigenes Uni-Ranking für den deutschsprachigen Raum erstellt, kritisiert vor allem die Methodik.

So würden gesamte Universitäten ungeachtet ihrer Größe und fachlichen Ausrichtung miteinander verglichen und die Indikatoren willkürlich gewichtet.

[science.ORF.at/APA, 28.8.06]
->   Shanghai Jiao Tong University
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   Uni-Ranking: Österreich weiter abgeschlagen (22.8.05)
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010