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Neue Methode zur Tumorbekämpfung vorgestellt  
  US-Forscher haben Immunzellen von Krebspatienten gentechnisch aufgerüstet und damit in einem kleinen Versuch Tumore schrumpfen lassen - allerdings nur mit "begrenztem" Erfolg.  
Bei zwei von 17 Patienten verkleinerten die aufgerüsteten weißen Blutkörperchen die Pigmentzellgeschwülste (Melanome) so weit, dass sie herausoperiert werden konnten.

Bei den restlichen 15 Patienten habe ein Teil der Tumorbekämpfungszellen mindestens zwei Monate lang überlebt, berichten Steven A. Rosenberg und sein Team vom Krebsforschungszentrum der US-amerikanischen National Institutes of Health in Bethesda (US-Bundesstaat Maryland).
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Der Artikel "Cancer Regression in Patients After Transfer of Genetically Engineered Lymphocytes" ist als Vorab-Online-Publikation der Fachzeitschrift "Science" (31. August 2006; doi: 10.1126/science.1129003) erschienen.
->   Abstract
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Im Vergleich nur "begrenzt" erfolgreich
Verglichen mit herkömmlichen Verfahren habe die Methode zwar nur begrenzten Erfolg gezeigt, berichten die Forscher um Rosenberg.

Jedoch biete die biologische Krebstherapie eine Chance für jene Patienten, bei denen herkömmliche Verfahren nicht anwendbar seien.
Körpereigene Immunzellen aufgerüstet ...
Für den Versuch entwickelte das Team um Rosenberg eine neue Methode zur Aufrüstung körpereigener Immunzellen. Zuerst entnahmen sie den Patienten Blut und filterten T-Zellen heraus.

In einem nächsten Schritt schleusten sie Gene für einen Rezeptor, der Tumorzellen erkennt, in die Zellen ein. Diese entwickelten sich daraufhin zur effektiven "Anti-Tumor-Waffe": Im Reagenzglas erkannten und zerstörten sie Zellen verschiedener Tumore - vom Brustkrebs bis zum Leberkrebs.
... und injiziert
Die veränderten Immunzellen spritzten die Mediziner den Patienten anschließend zurück. Bei zwei Männern sei diese Methode besonders erfolgreich gewesen, schreiben die Forscher.

Die Tumore begannen zu schrumpfen und konnten schließlich herausoperiert werden. Auch anderthalb Jahre nach der Behandlung seien bei beiden Patienten keine neuen Anzeichen der Krankheit entdeckt worden, heißt es in "Science".

[science.ORF.at/dpa, 1.9.06]
->   National Cancer Institute
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01.01.2010