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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Studie: Menschlicher Einfluss auf Hurrikans  
  Der menschliche Einfluss auf das Klima ist nach Einschätzung von Wissenschaftlern mitverantwortlich für die Zunahme starker Tropenstürme. Höhere Temperaturen der Ozeane lassen mehr Wasser verdampfen.  
Das steigert nach Ansicht vieler Forscher die Intensität von Hurrikans. Nur eine Kombination menschlicher und natürlicher Einflüsse könne die Zunahme der Temperaturen erklären, schreiben Forscher um Benjamin Santer vom Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien.
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Der Artikel "Forced and unforced ocean temperature changes in Atlantic and Pacific tropical cyclogenesis regions" ist als Online-Vorabveröffentlichung der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" (11.-15. September 2006, doi: 10.1073/pnas.0602861103) erschienen.
->   Abstract (sobald online veröffentlicht)
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In 100 Jahren bis zu 0,7 Grad Celsius wärmer
Die neue Analyse bezieht 22 Klimamodelle und Temperatursimulationen ein. Demnach stieg in den Jahren 1906 bis 2005 die Oberflächentemperatur in den tropischen Regionen des Atlantiks und Pazifiks um 0,32 bis 0,67 Grad Celsius.

Die Hurrikansaison 2005 - unter anderem mit dem verheerenden Sturm "Katrina" - gilt als die stärkste seit dem Beginn der Aufzeichnungen.
Beispiel: Hurrikan Katrina
 
Bild: NASA/SVS

Warme Ozeane fördern Hurrikans, sagen die Forscher um Benjamin Santer. So hätte auch viel warmes Wasser den Hurrikan Katrina so stark gemacht. Das Bild zeigt einen Drei-Tages-Durchschnitt der Oberflächentemperaturen des Karibischen Meers und des Atlantischen Ozeans vom 25. bis 27. August 2005.
Einfluss von tropischen Wassertemperaturen
Der Zusammenhang zwischen einer wärmeren Oberfläche tropischer Meere und daraus resultierenden heftigeren "Monsterstürmen" war schon in früheren Studien beschrieben worden.

Die These ist aber nicht unumstritten. Professor James Elsner von der Universität Florida etwa ist der Ansicht, dass die Temperatur der Atmosphäre die Oberflächentemperatur des Atlantiks beeinflusst und nicht umgekehrt.

Kerry Emmanuel vom "Massachusetts Institute of Technology" schreibt, er und europäische Wissenschaftler hätten eine so starke Verbindung zwischen einer höheren Wassertemperatur und der Intensität von Hurrikans gefunden, dass dieser Zusammenhang kein Zufall sein könne.

[science.ORF.at/APA/dpa, 12.9.06]
->   Lawrence Livermore National Laboratory
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01.01.2010