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OECD: Österreich "verliert" bei Bildungsausgaben  
  Österreich gerät bei den Bildungsausgaben gegenüber anderen EU-Staaten langsam ins Hintertreffen. Das zeigt die am Dienstag veröffentlichte OECD-Studie "Bildung auf einen Blick 2006" ("Education at a Glance").  
Während Österreich 1995 bei mehreren Indikatoren bei den Bildungsausgaben über dem OECD-Schnitt lag, findet es sich in der aktuellen Studie (Daten aus 2003) bereits entweder genau im Durchschnitt bzw. schon darunter.
Gemessen an BIP: Ausgaben unter OECD-Schnitt
So wurden in Österreich im Jahr 1995 noch 6,1 Prozent des BIP für Bildungseinrichtungen ausgegeben (OECD-Schnitt 5,4 Prozent). Im Jahr 2000 waren es nur mehr 5,6 Prozent (OECD-Schnitt: 5,3 Prozent), 2003 dann 5,5 Prozent (OECD-Schnitt 5,9 Prozent).

Schlussfolgerung: Während in den anderen OECD-Staaten gemessen am BIP immer mehr Mittel in Bildung investiert werden, werden es in Österreich weniger. Im Bildungsministerium erklärt man sich dies vor allem mit dem starken Anstieg des BIP in Österreich.
Auch nur öffentliche Ausgaben unter dem Schnitt
 
Grafik: APA

Ein ähnliches Bild ergibt sich, wenn man nur die öffentlichen Ausgaben für Bildungseinrichtungen betrachtet: Diese lagen 1995 in Österreich bei 5,8 Prozent des BIP und damit um einen Prozentpunkt über dem OECD-Schnitt. 2003 befand sich Österreich mit nur mehr 5,2 Prozent dagegen genau im Durchschnitt der Industriestaaten.
Öffentliche Bildungsausgaben - Gesamtausgaben
 
Grafik: APA

Untermauert wird dies auch durch einen Vergleich der öffentlichen Ausgaben für Bildung in Prozent der öffentlichen Gesamtausgaben: Mit einem Anteil von 10,8 Prozent stagnierten diese in Österreich zwischen 1995 und 2003, in der OECD steigen sie von zwölf auf 13,3 Prozent.
Ausgaben pro Schüler über Durchschnitt, ...
Diese Entwicklung zeigt sich auch bei den jährlichen Ausgaben für Bildungseinrichtungen pro Schüler bzw. Studenten, bei dem Österreich als reiches Land traditionell gut abschneidet.

Sowohl bei den Ausgaben für die Volksschulen, für den Sekundarbereich (Hauptschule, AHS, BMHS) als auch für den Hochschulbereich liegt Österreich deutlich über dem OECD-Schnitt.
... aber mit niedrigerer Steigerungsrate
Allerdings weist der Trend zum Teil in eine andere Richtung: Zwischen 1995 und 2003 stiegen die jährlichen Ausgaben pro Schüler in Österreich nur um acht Prozent. Fast alle anderen Staaten haben wesentlich höhere Steigerungsraten: So wuchsen die jährlichen Ausgaben für Schüler im OECD-Schnitt um 33 Prozent.

Besser sieht es im Hochschulbereich aus: Hier stiegen die jährlichen Ausgaben pro Student zwischen 1995 und 2003 in Österreich um 15 Prozent, im OECD-Schnitt dagegen nur um sechs Prozent - wenig erfreulicher und an anderer Stelle von der OECD auch aufgezeigter Grund: Während im OECD-Schnitt die Studentenzahlen in diesem Zeitraum um 38 Prozent stiegen, stagnierten sie in Österreich.

[science.ORF.at/APA, 12.9.06]
->   OECD-Website mit Fokus "Education at a Glance"
 
 
 
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01.01.2010