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Ein Buch über die Macht der Gene  
  Wer wäre es nicht gerne: ein Schönheitsideal wie Marilyn Monroe und zugleich ein Geistesriese wie Albert Einstein. Die Gene liefern die Voraussetzung dafür - es könnte aber auch ganz anders kommen.  
Und wer wäre schon gerne so "schön" wie Einstein? Wie weit die "Macht der Gene" reicht, damit beschäftigt sich ein neues Buch des Wiener Genetikers Markus Hengstschläger.
Entscheiden die Gene alles?
Wussten Sie, dass die Trinkgewohnheiten von Menschen bis zu einem gewissen Grad in ihren Genen verankert sind? Wissen Sie, ob es Nachfahren von Jesus Christus gibt? Oder dass ein menschlicher Körper jährlich sechs Harnblasen, acht Luftröhren, 18 Lebern und 200 Magenausgänge herstellt? Solche Fragen stellt Hengstschläger in seinem Buch voran.

Und über allem steht die Frage: Sind wir unseren Genen hilflos ausgeliefert? Ja und nein, sagt Hengstschläger: "Der Mensch ist auf seine Gene nicht reduzierbar. Das ist auch wirklich die Botschaft des Buches. Aber der Anteil der Gene ist - zum Glück oder leider - oft größer, als wir es wahrhaben wollen."
Mozart gab der Umwelt gar keine Chance
Hengstschläger erläutert in seinem Buch die "Macht der Gene" an zahlreichen Beispielen, etwa an dem Mozarts und Salieris. Beide hätten doch eine ähnlich harte und intensive Erziehung und musikalische Ausbildung erhalten, sagt Hengstschläger.

Die Umwelteinflüsse seien also wohl die gleichen gewesen. Und machten vor allem die Umwelteinflüsse einen Menschen aus, dann hätten Mozart und Salieri wohl eine ähnliche Entwicklung nehmen müssen.

"Aber Mozart hat der Umwelt gar keine Chance gegeben zu beweisen, dass sie das könnte. Er hat das Klavierspielen schon zu einem Zeitpunkt gekonnt, mit drei oder vier Jahren, als er kaum Lesen und Schreiben hat können. Er hat Partituren gesetzt, die kaum jemand nachspielen konnte."

Und Hengstschläger kommt zu dem Schluss: Immer wenn man von Talent spricht, sollte man auch an die Genetik denken.
Alltagsfragen zum Thema Gene
Gibt es ein Gen fürs Dicksein, gibt es ein Verbrecher-Gen, gibt es das Anti-Aging-Gen? Mit solchen Fragen beschäftigt sich Markus Hengstschläger in seinem Buch.

Er erläutert wissenschaftliche Erkenntnisse immer auch an anschaulichen Beispielen. Und das alles in leicht lesbarer, oft sogar humorvoller Form.

Das Buch von Markus Hengstschläger: "Die Macht der Gene. Schön wie Monroe, schlau wie Einstein" ist im ecowin Verlag erschienen.

Franz Simbürger, Ö1-Wissenschaft, 15.9.06
->   Buch bei "ecowin"
 
 
 
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01.01.2010