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Pflanzenextrakt schützt Mäusehaut vor UV-Strahlung  
  Ein Pflanzenextrakt könnte hellhäutige Menschen möglicherweise vor Hautkrebs schützen. Versuche mit Mäusen zeigten, dass das Wurzelextrakt Forskalin die Haut auch ohne Sonne bräunt und so schützt.  
Durch die chemische Bräunung können die schädlichen UV-Strahlen besser abgewehrt werden, berichten US- und japanische Forscher im Journal "Nature". Die geschützten Mäuse bekamen seltener Hautkrebs als ungeschützte Kontrolltiere.
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Der Artikel "Topical drug rescue strategy and skin protection based on the role of Mc1r in UV-induced tanning" ist in der Fachzeitschrift "Nature" (Bd. 443, S. 340, 21. September 2006) erschienen.
->   Abstract
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Keine Melanin-Pigmente, keine Bräunung
Viele hellhäutige Menschen bilden auf Grund einer genetischen Abweichung keine Melanin-Pigmente, wenn sie dem Sonnenlicht ausgesetzt sind.

Sie werden also nicht oder kaum braun und erkranken häufiger an Hautkrebs als dunkelhäutige oder normal bräunende Menschen.
Chemische Bräunung
Der Wurzelextrakt des Harfenkrauts (Plectranthus barbatus) ruft nun auf chemischem Weg eine Bräunung hervor, wenn er auf die Haut aufgetragen wird, fanden die Forscher um John D`Orazio vom Dana Faber Cancer Institute in Boston (US-Staat Massachusetts) heraus.

Sie hatten Mäuse mit dem Extrakt behandelt. Die Tiere hatten dieselbe genetische Abweichung wie Menschen, bei denen die Pigmentierung der Haut gestört ist. Die Mäuse waren daraufhin genauso gut vor UV-Strahlen geschützt wie Tiere, die auf herkömmlichem Weg braun geworden waren. Albino-Mäuse hingegen schützte das Forskalin nicht, heißt es in "Nature".
Mäuse besser geschützt
In weiteren Experimenten setzten die Wissenschaftler besonders lichtempfindliche Tiere, die schnell Hautkrebs entwickeln, über 20 Wochen einer anhaltenden UV-Strahlung aus. Die Stärke entsprach etwa einer ein- bis zweistündigen Sonneneinstrahlung während der Mittagszeit im Juli in Florida.

Die Mäuse, die zuvor mit Forskalin behandelt worden waren, bekamen seltener und wenn, dann später Hautkrebs als die ungeschützten Vergleichstiere. Noch sei aber unklar, ob die Substanz beim Menschen genauso wirke, berichten die Wissenschaftler.

[science.ORF.at/APA/dpa, 21.9.06]
->   Website John D`Orazio
->   Alle Beiträge zum Stichwort Hautkrebs im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010