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Wittgenstein-Preis wird heute überreicht  
  Mehr Zeit für die Forschung, weniger Aufwand für Mittelbeschaffung: Das erhofft sich der Wittgenstein-Preisträger 2006, Hannes-Jörg Schmiedmayer, von der mit 1,5 Millionen Euro dotierten Auszeichnung.  
Schmiedmayer erhält den größten österreichischen Wissenschaftspreis im Rahmen einer Gala heute Abend in Wien .
Auch START-Preise vergeben
Gleichzeitig mit dem Wittgenstein-Preis werden die mit je 1,2 Millionen Euro dotierten START-Preise an fünf Nachwuchs-Wissenschafter vergeben. Im Rahmen der Gala ehrt Bundespräsident Heinz Fischer auch ehemalige Präsidenten des Wissenschaftsfonds FWF.

Kurt Komarek (FWF-Präsident von 1982-1991), Arnold Schmidt (1994-2003) und Georg Wick (2003-2005) sowie der langjährige ehemalige Vorsitzende der internationalen Jury für den Start- und Wittgensteinpreis, Herwig Kogelnik, erhalten das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse.
Rückkehr aus Heidelberg
Der 45-jährige Schmiedmayer übersiedelt derzeit gerade von der Universität Heidelberg, wo er seit dem Jahr 2000 tätig war, an die Technische Universität (TU) Wien. Zur Rückkehr in seine Heimat wurde der Physiker mit viel Geld und einem völlig neuen Labor gelockt, das derzeit am Atominstitut der österreichischen Universitäten in Wien eingerichtet wird.

Die Stadt Wien und das Unternehmen Siemens stellen für die Arbeit des Quantenphysikers jeweils eine Millionen Euro zur Verfügung, die TU wendet inklusive Uni-Infrastrukturmittel mehr als zwei Millionen Euro für den Umbau und Adaptierung des neuen Labors auf. Schmiedmayer hofft, wie er im Gespräch mit der APA betonte, dass das Labor im Herbst seinen Betrieb aufnehmen und er dann nach Wien übersiedeln kann.
Forschungsgebiet Atomchips
Bei Schmiedmayers Spezialgebiet "Atomchips" handelt es sich im Prinzip um Atomfallen im Miniaturformat. Auf Mikrochips, die magnetische und elektrische Felder erzeugen, können Atome gefangen, gekühlt und manipuliert werden.

"Wir versuchen damit quantenphysikalische Effekte von Atomen und von Licht auf einen Chip zu bringen", sagte Schmiedmayer. Ob es dafür Anwendungen gebe, werde sich erst in 20 Jahren zeigen.

"Die ersten Leute, die Halbleiter gebaut haben, betrieben so wie wir derzeit mit Atomchips Grundlagenforschung und hatten keine Ahnung, dass das die dominierende Technologie des 20. und 21. Jahrhunderts wird." Mögliche Anwendungen sind Sensoren für ultrapräzise Messungen, kleinste Atomuhren bzw. Quanteninformationsverarbeitung.

[science.ORF.at/APA, 21.9.06]
->   Wittgenstein-Preis - Wikipedia
->   Wittgenstein-Preis - FWF
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   Wittgenstein-Preis 2006 an Physiker Jörg Schmiedmayer
 
 
 
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01.01.2010