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"Bildende": Auf dem Weg zur forschenden Kunstuni  
  Die Akademie der bildenden Künste Wien beschreitet neue Wege: Die Akademie will als erste Kunstakademie im deutschsprachigen Raum Bachelor- und Masterstudien für bildende Künstler anbieten.  
Einen Einblick in Ziele und Projekte der Akademie der bildenden Künste Wien gab Rektor Stephan Schmidt-Wulffen zusammen mit den Vizerektoren Andreas Spiegl und Anna Steiger sowie Matthias Herrmann als neuem Vorstand des Instituts für bildende Kunst im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwoch.

Im Mittelpunkt stand die neue Profilierung der Akademie im Zusammenhang mit der Umstrukturierung der Ausbildung. Man sei dabei, "ein ganz spezifisches Profil einer forschenden Kunstuniversität zu entwickeln, das relativ einzigartig in Europa ist", so Schmidt-Wulffen.
Bachelorstudien ab Herbst 2007
Die Akademie will als erste Kunstakademie im deutschsprachigen Raum Bachelor- und Masterstudien für bildende Künstler anbieten. Ausstattung und Lehrstrukturen für die Master-Programme "Media Studies" und "Critical Studies" sind bereits vorhanden, der Master "Studio Arts" präzisiert die jetzige Ausbildung im Diplomstudium.

Die Einführung von Bachelorstudien ist für Herbst 2007 geplant. Derzeit ist man dabei, die curricularen Strukturen zu entwickeln.
Meisterklassensystem wird abgeschafft
Die Ablösung des früheren Meisterklassen-Systems durch eine dreistufige Ausbildung mit Bachelor, Master und Doktorat und modularisierten Studienplänen ermöglicht eine größere Spezialisierung.

Es werde leichter, nicht nur zwischen einzelnen Instituten und Ordinariaten, sondern auch zwischen verschiedenen, auch internationalen Universitäten zu wechseln, erläuterte der Vizerektor für Lehre und Forschung, Andreas Spiegl.
Künstlerisch-wissenschaftliche Forschungsplattform
Geplant ist weiters die Einführung einer eigenen künstlerisch-wissenschaftlichen Forschungsplattform, die von einem Graduiertenkolleg für Künstler ("phd-in-practice") begleitet sein soll. Hierfür sollen zwei Professuren ausgeschrieben werden.

Außerdem gibt es heuer erstmals zwei für einzelne Projekte bestellte "visiting professors", die britische Künstlerin Josephine Pryde am Institut für bildende Kunst und den US-Künstler Gregg Bordowitz am Institut für Kunst und Kulturwissenschaften. Insgesamt wurde der aktuelle Lehrkörper zu über einem Drittel erneuert.
"Forschungs-Kunst"
Das Lehrangebot der Akademie dürfe sich im Unterschied zu Fachhochschulen nicht am Markt orientieren, sondern müsse im Sinn einer "Forschungs-Kunst" in einen kulturellen Zusammenhang eingebunden sein, skizzierte Schmidt-Wulffen die Entwicklung.

Schließlich seien nur zwei Prozent der Absolventen letztendlich am Kunstmarkt tätig. Für die Umsetzung dieser Profilierungspläne habe man in der Leistungsvereinbarung, die im November vom Senat beschlossen wird, 3,5 bis 4 Mio. Euro zusätzlich zum Jahresbudget von 20 Mio. veranschlagt.
Internationale Anfragen
Die Attraktivität der Akademie spiegelt sich jedenfalls schon jetzt in der Zahl der Bewerber, die heuer so hoch wie nie zuvor ist, darunter viele Studenten und Absolventen anderer Hochschulen sowie aus Osteuropa.

Im Bereich bildende Kunst wurde heuer eine Rekordzahl von 133 Studenten aufgenommen. Täglich gibt es laut Spiegl auch internationale Anfragen zum geplanten Dreistufen-Modell.

[science.ORF.at/APA, 4.10.06]
->   Akademie der Bildenden Künste Wien
 
 
 
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01.01.2010