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Rauchverbot machte Barmitarbeiter gesünder  
  Das schottische Rauchverbot in Pubs und Bars hat einer Studie zufolge die Gesundheit der Mitarbeiter verbessert. Die Pubangestellten hatten weniger Atemwegsprobleme, brennende Augen und Hals-Nasen-Irritationen.  
Der Studie zufolge gingen die Beschwerden in nur einem Monat von knapp 80 auf 53 Prozent zurück. Das berichtet ein Forscherteam um Daniel Menzies der Universität Dundee im "Journal of the American Medical Association (JAMA)".
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Der Artikel "Respiratory Symptoms, Pulmonary Function, and Markers of Inflammation Among Bar Workers Before and After a Legislative Ban on Smoking in Public Places" ist im "JAMA" (Bd. 296, S. 1742, 11. Oktober 2006) erschienen.
->   Abstract der Studie
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Verbesserung der Lungen- und Blutwerte
Nach einem weiteren Monat gaben nur noch 49 Prozent der Mitarbeiter an, weiter unter den Folgen des Qualms aus der Zeit vor dem Rauchverbot zu leiden. In der selben Zeit besserten sich auch die Lungen- und Blutwerte der Probanden merklich.

Zwar stützt sich die Untersuchung nur auf die Daten von 77 Angestellten, die sich für insgesamt drei Tests vor und nach dem Rauchverbot zur Verfügung gestellt hatten. Doch das Ergebnis bestätigt in den Augen der Forscher, was auch in anderen Ländern offenkundig geworden war.
Gesundheitsverbesserungen auch in Italien
So hatte das drastische Rauchverbot in Italien ersten medizinischen Studien zufolge zu einer spürbaren Verringerung von Herzinfarkten geführt.

Allein in der Region Piemont sank die Zahl der Patienten unter 60 Jahren, die mit akutem Herzinfarkt ins Krankenhaus kamen, in den ersten fünf Monaten nach Einführung des Rauchverbots um elf Prozent.
Keine Umsatzeinbußen durch Rauchverbot
Ein Kommentar des Mediziners Mark Eisner von der Universität von Kalifornien in San Francisco widerlegt in derselben "JAMA"-Ausgabe die Argumente gegen ein Rauchverbot. Demnach wird das Verbot in Restaurants fast 100-prozentig befolgt und in Bars etwa zu 75 Prozent.

Mehrere internationale Studien zeigten, dass die Bevölkerung das Rauchverbot größtenteils unterstützt. Zum angeblichen Verlust für Pub- und Restaurantbesitzer schreibt Eisner, dass die steuerlichen Abgaben und andere verfügbare Zahlen keinen Umsatzeinbruch durch das Rauchverbot erkennen lassen. Im Gegenteil hätten einige Gaststätten ihre Umsätze in rauchfreier Luft sogar verbessern können.

[science.ORF.at/APA/dpa, 11.10.06]
->   Dundee Universität
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01.01.2010