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Neues Teilchenforschungszentrum im Nahen Osten  
  SESAME nennt sich ein unter der Federführung der UNESCO in Jordanien errichtetes Teilchenforschungszentrum, das Wissenschaftler aus acht Ländern des Nahen Ostens vereint.  
Kommendes Jahr soll die Forschungseinrichtung bezogen werden und unter anderem mit der Europäischen Organisation für Kernforschung CERN kooperieren.
Synchrotron-Strahlung im Friedensdienst
Fächerübergreifend und international will das erste Teilchenforschungszentrum des Nahen Ostens agieren, meinte der SESAME-Projektkoordinator der UNESCO, Walter Erdelen im ORF-Radio:

"Einerseits wollen wir Forschungskapazitäten aufbauen und andererseits auch die Wissenschaft in den Friedensdienst stellen." Etwa, indem Forscher aus Zypern und der Türkei, oder aus Israel und Palästina, hier ungestört zusammenarbeiten werden können - mit der finanziellen Unterstützung ihrer jeweiligen Regierungen.

Das fast fertig gestellte Teilchenforschungszentrum befindet sich nahe Amman, der Hauptstadt Jordaniens. In einem Röhrensystem werden Elektronen beschleunigt und so spezielle Röntgenstrahlung, sowie ultraviolettes und infrarotes Licht erzeugt - so genannte Synchrotron-Strahlung.
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SESAME steht für: "Synchrotron-light for Experimental Science and Applications in the Middle East". Derzeit werden die Wissenschaftler noch auf ihren SESAME-Einsatz vorbereitet, die ersten Forschungsarbeiten mit dem Teilchenbeschleuniger werden 2007 beginnen. Bis 2010 soll die Einrichtung voll in Betrieb sein.
->   SESAME-Projekt
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Für Projekte im Umweltbereich
Leitet man die Synchrotron-Strahlung etwa auf Proteine oder Viren um, kann man deren Innenleben viel detaillierter untersuchen als mit sichtbarem Licht. Die Synchrotron-Strahlung wird etwa in der Chemie, Biologie, Physik oder Archäologie eingesetzt.

Das SESAME-Projekt will sich unter anderem auf eine Reihe umweltbezogener Probleme konzentrieren, die vor allem durch lokale Ölbohrungen verursacht werden.

"Das sind etwa Schwierigkeiten mit verschmutztem Wasser, Wüstenbildung oder generelle Umweltprobleme, die sich sowohl regional, als auch global äußern", sagte Erdelen.

Tanja Malle, Ö1 Wissenschaft, 18.12.06
->   UNESCO Office Venedig
->   CERN
 
 
 
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01.01.2010