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Koalition: Keine Studiengebühr bei Sozialarbeit  
  Die Studenten an Hochschulen werden auch weiter Studiengebühren bezahlen müssen. Das Angebot von SPÖ und ÖVP an die Studenten: mit Sozialarbeit das Geld zurückzuverdienen.  
SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer hat am frühen Montagnachmittag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ÖVP-Obmann Wolfgang Schüssel die bereits zuvor kolportierten Kompromissmodelle bei Studiengebühren und Kindergeld bestätigt.

Die Studiengebühren werden nicht abgeschafft, die Gebührenhöhe bleibt unverändert. Umgekehrt werden sowohl die Stipendien erhöht als auch die Bezugsvoraussetzungen erleichtert und das bestehende Kreditmodell ausgebaut.
"Abgefederte" Studiengebühren
Zunächst müssen die Studenten wie bisher ihrer jeweiligen Uni für die Inskription 363,36 Euro überweisen.

"Abgefedert" werden diese Beiträge durch drei Maßnahmen: Wer Studienbeihilfe bekommt, erhält die Gebühren wie schon bisher refundiert. Sowohl Stipendienhöhe als auch die Einkommensgrenze für die Bezugsberechtigung sollen angehoben werden. Letztere soll künftig "weiter in den Mittelstand" hineinreichen, wie es hieß.

Zweitens wird das bereits bestehende Modell für zinsenlose Studienkredite ausgebaut. Noch offen ist die genaue Ausgestaltung, möglich ist etwa eine Rückzahlung erst ab dem Erreichen einer bestimmten Einkommenshöhe nach dem Studium.
Neues Angebot: Sozialarbeit - 6 Euro pro Stunde
Die dritte Möglichkeit ist neu: Wer weder die Voraussetzungen für den Bezug eines Stipendiums erfüllt noch einen Kredit aufnehmen möchte, kann sich die Gebühren durch Sozialarbeit zurückverdienen.

Eine Stunde Sozialarbeit, die etwa bei Zivildienstorganisationen oder in der Altenbetreuung abgeleistet werden kann, wird dabei mit sechs Euro verrechnet - für den Ersatz der vollen Gebühren sind also 60 Stunden Sozialarbeit im Semester nötig. Ersetzt werden die Gebühren auf Antrag des Studenten vom Staat.

"All diejenigen Studenten, die keine Studiengebühr zahlen wollen, brauchen keine Studiengebühr zahlen, wenn sie bereit sind, ihrerseits einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten", betonte Gusenbauer bei der Pressekonferenz und: "All diejenigen, die sagen, für mich ist das zu mühsam, ich will das nicht, denen steht der Zugang zu den Universitäten offen, indem sie ihre Studiengebühren zahlen".

Wer es sich also leisten kann, kann wie bisher ganz normal die Studiengebühren bezahlen. Ebenfalls möglich ist nach wie vor das Aufnehmen einer "normalen" Arbeit neben dem Studium.

[science.ORF.at/APA, 8.1.07]
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01.01.2010