News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
Studiengebühren: Drei Arten der Unterstützung  
  Gemeinnützige Arbeit, Darlehen und Studienförderung - die neue Regierung hat sich auf drei Möglichkeiten der Unterstützung der Studierenden bei den Studiengebühren geeinigt. Alle Details sind aber noch nicht geklärt.  
Die Studiengebühren für Universitäts- und Fachhochschulstudenten sowie ab Herbst die Studierenden der Pädagogischen Hochschulen bleiben - auch in der neuen Großen Koalition.

Es sollen allerdings die bestehenden Möglichkeiten, die 363,36 Euro pro Semester wieder zurückzubekommen bzw. sie zu finanzieren, ausgeweitet werden. Alle Details sind aber noch nicht geklärt.
...
Studentenproteste in den Ländern
Vor allem die Studenten demonstrieren heftig dagegen, dass die Studiengebühren jetzt doch nicht ersatzlos gestrichen werden. Besonders groß ist der Unmut in Wien, aber auch in anderen Bundesländern gehen Studenten auf die Straße.
->   Mehr dazu oesterreich.ORF.at
...
Die drei Möglichkeiten
 
Grafik, Bild und Quelle: APA

"Sozialarbeit": Noch keine Details
Völlig neu ist die Möglichkeit, durch gemeinnützige Arbeit im Ausmaß von 60 Stunden pro Semester die Gebühren vom Staat refundiert zu bekommen.

Die Details sind noch unklar, laut SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer soll eine Arbeitsgruppe unter Führung des Wissenschaftsministeriums eine Liste mit den in Frage kommenden Tätigkeiten zusammenstellen.

Diese Liste soll keine Kopie der Tätigkeiten für Zivildiener sein, sagte Gusenbauer, "sondern etwas Neues darstellen". Als Beispiele wurden Nachhilfe für sozial benachteiligte Schüler oder Tätigkeiten im Hospizwesen genannt.
Darlehensmodell mit Zinsenzuschuss
Das bereits seit Einführung der Studiengebühren im Wintersemester 2001/02 bestehende Darlehensmodell führte bisher ein Schattendasein. Derzeit nutzen nach Angaben des Bildungsministeriums gerade einmal rund 1.000 Studenten diese Möglichkeit.

Durch einen zweiprozentigen Zinsenzuschuss des Bundes und Angebote der Banken erhalten die Studenten den Kredit meist praktisch zinsenlos.

Das Darlehen können alle Studierenden bis zu jenem Semester in Anspruch nehmen, in dem sie das 30. Lebensjahr überschreiten. Es dient ausschließlich zur Finanzierung der Studienbeiträge, d.h. es gibt maximal 727 Euro pro Jahr. Der Zinszuschuss des Bundes in Höhe von zwei Prozent wird für längstens 14 Semester gewährt, zurückbezahlt werden muss gleich nach Ende des Studiums.

Dabei könnte es aber noch Änderungen geben: Das Kreditmodell soll attraktiver gestaltet werden - als Beispiel wurde die Rückzahlung erst ab einer bestimmten Einkommenshöhe genannt.
Studienförderung
Für Studienförderung wendet der Bund derzeit 183 Mio. Euro pro Jahr auf, im Studienjahr 2005/06 haben rund 48.400 Studenten eine solche Beihilfe bezogen.

Voraussetzungen sind einerseits soziale Förderungswürdigkeit, abhängig von Einkommen, Familienzustand und Familiengröße, und andererseits ein günstiger Studienerfolg. Der monatliche Höchstbetrag liegt derzeit grundsätzlich bei 424 Euro monatlich bzw. 606 Euro monatlich bei bestimmten Voraussetzungen (z.B. auswärtige Studenten, die am Studienort wohnen müssen, Waisen, etc.).

Abgezogen werden die zumutbare Unterhaltsleistung der Studierenden sowie Familienbeihilfe und Kinderabsetzbetrag. Beihilfenbezieher erhalten außerdem die Studiengebühren refundiert. Für den Zuverdienst gibt es Grenzen.
Studienzuschuss
Studenten, die die Voraussetzungen für den Bezug der Studienbeihilfe auf Grund eines etwas zu hohen Einkommens der Eltern knapp nicht erfüllen, haben die Möglichkeit, einen Studienzuschuss in der Höhe zwischen 150 und 726,72 Euro (Höhe der Studiengebühren für zwei Semester, Anm.) zu beziehen.

Die Große Koalition will sowohl die Höhe der Stipendien anheben als auch den Bezieherkreis durch Anhebung der Einkommensgrenzen ausweiten.

[science.ORF.at/APA, 9.1.07]
->   Mehr über die neue Regierung in ORF.at
Mehr zum Thema in science.ORF.at:
->   Johannes Hahn wird neuer Wissenschaftsminister (9.1.07)
->   Studiengebühr-Einigung: Für ÖH "größter Unfug" (8.1.07)
->   Koalition: Keine Studiengebühr bei Sozialarbeit (8.1.07)
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010