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"Nature": Zweifel an Schutzbehältern für Atommüll  
  Schutzbehälter aus dem Mineral Zirkon sind möglicherweise nicht zur langfristigen Atommüll-Lagerung geeignet. Aus den Gefäßen könnte Radioaktivität früher austreten als bisher angenommen.  
Wie Forscher der britischen Universität Cambridge im Wissenschaftsblatt "Nature" berichten, halten die derzeit geprüften Keramik-Gefäße der Strahlung von hochradioaktivem Atommüll nicht lange genug stand und sind deshalb zum Einschluss von Material mit Halbwertszeiten von tausenden oder gar hunderttausenden Jahren nicht nutzbar.
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Der Artikel "Quantification of actinide a-radiation damage in minerals and ceramics" von Ian Farnan et al. ist in der Fachzeitschrift "Nature" (Bd. 445, S. 190, 11. Jänner 2007) erschienen.
->   Abstract
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"Zeit ist sehr kurz"
Den Tests zufolge könnte aus Zirkon-Behältern mit Plutonium 239 schon nach rund 1.400 Jahren Radioaktivität austreten.

"Diese Zeit ist sehr kurz", schreiben der Forscher Ian Farnan und sein Team. Die typische Strahlungsdauer für Plutonium 239 liege bei 241.000 Jahren ("ideale Immobilisierung").
Radioaktives Dauerbombardement
Für ihre Tests mit dem für Atomkraftwerke und Atomwaffen genutzten Plutonium 239 nutzten die Wissenschaftler die Kernresonanzspektoskopie, über die die atomare Struktur eines Materials untersucht werden kann.

Dabei stellte sich heraus, dass jedes durch das Plutonium ausgesandte Alpha-Teilchen mit 5.000 Zirkon-Atomen kollidierte. Erwartet hatten die Forscher lediglich 1.000 bis 2.000 Zirkon-Atome.

Durch das stärker radioaktive Dauerbombardement könnten die Behälter deutlich früher durchlässig werden als bisher geschätzt.

[science.ORF.at/APA/AFP, 11.1.07]
->   Department of Earth Sciences, University of Cambridge
->   Zirkon - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010