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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
UNO warnt vor Versiegen des Golfstroms  
  Die Vereinten Nationen warnen in ihrem für Februar angekündigten neuen Klimabericht vor den Folgen eines versiegenden Golfstromes. Die Meeresströmung könnte bis zum Jahr 2100 erlahmen.  
Die Umweltorganisation Greenpeace und der Dachverband der Europäischen Erneuerbaren Energien-Industrie (Erec) wollen nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" am Donnerstag einen globalen Masterplan zur Abwendung des drohenden Klimawandels präsentieren.
Rückgang um 30 Prozent erwartet
Die Forscher des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg prognostizieren dem Bericht zufolge einen Rückgang der Strömung um 30 Prozent.

"In der Konsequenz sind für einzelne Staaten massive Erschütterungen denkbar", sagte Jochen Marotzke, der Direktor des Hamburger Max-Planck-Instituts, zu dem Bericht des "Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen".
Europa wird - dennoch - wärmer
Obwohl es nahe liegen würde, dass es in Nordeuropa durch die reduzierte Kraft des Golfstromes kälter wird, werde es auch hier eher wärmer. "In Europa überlappen sich die Abkühlung durch die nachlassende Ozeanzirkulation und die durch den Ausstoß von Treibhausgasen hervorgerufene Erwärmung der Atmosphäre.

Am Ende gewinnt die Erwärmung in einem Verhältnis von drei zu eins," sagte Marotzke der "Welt am Sonntag".
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Noch kann Politik einschreiten
In der 100 Seiten starken Machbarkeitsstudie "Energy (R)evolution", die das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie elf internationale Forschungsinstitute erarbeitet haben, heißt es dem "Spiegel" zufolge, das Weltklima sei noch zu retten, wenn Politik und Wirtschaft sofort handelten. Die Analyse soll am Donnerstag in Brüssel vorgestellt werden.

Dem globalen Masterplan zufolge könnte der Anstieg der Treibhausgase durch Energiesparmaßnahmen sowie die verstärkte Nutzung von Wind-, Wasser- und Sonnenkraft bis 2050 halbiert werden. Dadurch bleibe die Erderwärmung unter zwei Grad.
Ohne Energiewende bis zu plus 5,8 Grad
Die Greenpeace-Erec-Studie kalkuliert eine Bevölkerungszunahme von derzeit 6,3 Milliarden auf 8,9 Milliarden Menschen sowie gängige Wirtschaftsprognosen ein.

Der Vorsitzende des UNO-Ausschusses für Klimaveränderungen (IPCC), Rajendra Pachauri, lobt die neue Studie als "gut recherchierte" und "stimulierende" Analyse. Ohne Energiewende droht IPCC zufolge eine Erwärmung der Erde bis 2050 um bis zu 5,8 Grad.

[science.ORF.at/dpa, 22.1.07]
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01.01.2010