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Innsbrucker Forscher simulieren Ski-Formen  
  Gehören doppelte Radien oder dreifache Taillierung zu den Skiern der Zukunft? Innsbrucker Forscher simulieren am Computer unterschiedliche Ski-Formen, um zu klären, was überhaupt sinnvoll und sicher ist.  
Gesponsert von einem Ski-Entwickler wird am "Technologiezentrum Ski- und Alpinsport" auf Initiative der "Tiroler Zukunftsstiftung" geforscht.
Mehrkörper-Ski-Modell am Bildschirm
Heuer sind viele Skier vorerst im Keller geblieben, an den Skimodellen der Zukunft tüfteln Innsbrucker Wissenschaftler: Während Skiproduzenten v.a. auf jahrelange Erfahrung und Praxistests setzen, entwerfen und testen die Forscher am Technologiezentrum Ski- und Alpinsport in Innsbruck Prototypen am Computer:

"Dafür braucht man zuerst ein Modell des Skis und das unterteilt man am PC in kleine Elemente. Dadurch hat man ein so genanntes Mehrkörper-Modell des Skis", sagte der Sportwissenschaftler Dieter Heinrich vom Technologiezentrum Ski- und Alpinsport Innsbruck auf Radio Österreich 1.

"Dieses Modell kann man mit mehreren Gelenken verbinden und in diese Gelenke kann man verschiedene Steifigkeiten einbringen. Es gibt viele Eigenschaften, die bei der Entwicklung von Prototypen am Computer zu berücksichtigen sind - wie z.B. Biege- und Torsionssteifigkeit oder die Taillierung des Skis. Wir simulieren und analysieren, wie sich verschiedene Taillierungen auswirken."
Suche nach mehr Sicherheit
Am Computermodell können die Innsbrucker zudem Schnee-Bedingungen simulieren, eine harte oder weiche Piste zum Beispiel.

Dieter Heinrich. "Man kann hoffen, dass das Skifahren in Zukunft sicherer wird. Dazu braucht man einen Fehler verzeihenden Ski, der in gewissen Situationen nicht so aggressiv reagiert. Z.B. wenn man über eine Bodenwelle fährt: Durch die Bodenwelle kommt ein Schlag auf die Schaufel. Je nach Steifigkeiten des Skis, kann der Ski plötzlich ausbrechen."
Dreifache Taillierung?
Die Zukunft könne noch Überraschungen bringen, meinte Dieter Heinrich schmunzelnd auf Ö1, wie doppelte Radien, S-Form oder doppeltes S:

"Oder dass Ski - nicht wie heute üblich - in der Mitte tailliert sind und vorne und hinten breit, sondern vielleicht gibt es einmal zwei oder gar drei engste Stellen. Das wird man sehen - da sind am Computer natürlich keine Grenzen gesetzt ..."

Bevor solche extremen Skiformen aber auf der Piste getestet werden, müssen sie sich erst einmal am Computer als viel versprechend erweisen. Doch das sei noch in weiter Ferne, meint der Sportwissenschaftler.

Barbara Daser, Ö1 Wissenschaft, 22.1.07
->   Technologiezentrum Ski- und Alpinsport
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01.01.2010