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Macht Bluthochdruck impotent?  
  Die gesundheitlichen Schädigungen durch Bluthochdruck sind bekannt. Jetzt wird die Liste um ein weiters Gesundheits-Risiko verlängert: Rauchende Männer mit Bluthochdruck haben ein erhöhtes Impotenzrisiko.  
Das Einnehmen von Tomaten-Inhaltsstoffen kann hingegen zu einer Verringerung der Hypertonie führen. Und schließlich
schützen offenbar die neuesten Hypertonie-Medikamente gegen Nierenschäden, wie sie bei Diabetikern auftreten. Das waren vor kurzem "Highlights" beim Jahreskongress der amerikanischen Bluthochddruck-Gesellschaft in San Francisco.
Gesteigertes Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko
International gibt es Richtlinien, wonach der Blutdruck eines
Gesunden am besten nicht mehr als 130/85 mmHg ("oberer"/"unterer" Wert oder "systolisch/diastolisch") betragen sollte. Von einer Hypertonie wird ab 140/90 mmHg gesprochen. Erhöhter Blutdruck verursacht neben vielen anderen möglichen Folgewirkungen ein gesteigertes Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko. Darüber hinaus werden auch die Nieren geschädigt.
27-faches Risiko
Wie stark sich eine Hypertonie auf die Potenz auswirkt, bewiesen laut der deutschen Ärzte Zeitung (6. Juni) Wissenschafter der Universität des US-Bundesstaates North Carolina: Die Häufigkeit von erektiler Dysfunktion erhöht sich demnach bei Männern mit mehr als 160/90 mmHg Blutdruck, die auch noch dazu Zigaretten rauchen, um den Faktor 27.
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Bluthochdruck
eine Erhöhung des arteriellen Blutdrucks durch eine Engstellung der Blutgefäße. Die WHO definiert Bluthochdruck bei einem systolischen Wert über 160 mmHg und einem diastolischen Wert über 95 mmHg. Der Bluthochdruck kann sich durch Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrensausen, Sehstörungen, Nasenbluten, Schlafstörungen, leichte Ermüdbarkeit und Herzklopfen äußern. Folgende Faktoren erhöhen neben einer erblichen Veranlagung das Risiko für den sog. primären oder essenziellen Bluthochdruck: salz- und fettreiche Ernährung, Übergewicht, Stress, Bewegungsmangel, Alkohol und Rauchen. Wenn der Blutdruck längere Zeit erhöht ist, steigt vor allem durch die Überbelastung der kleinen Blutgefäße das Risiko für Herz- und Nierenerkrankungen, Schlaganfall, Augen- und Gefäßschäden.
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Tomaten gegen Bluthochdruck
Am wichtigsten zur Behandlung von Bluthochdruck sind Abnehmen, regelmäßiger Sport - und schließlich Arzneimittel, von denen es eine ganze Reihe mit verschiedenem Wirkungsmechanismus gibt. Doch offenbar können auch "Naturprodukte" den Blutdruck senken.

Bei dem Kongress wurde eine Studie von israelischen Wissenschaftern vorgestellt, die Patienten mit Hypertonie (bis zu 159/99 mmHg) täglich 15 Milligramm von Flavonoiden aus Tomaten verabreichten. Daraufhin sank der durchschnittliche systolische Blutdruck der Testpersonen von 144 mmHg auf 135 mmHg. Flavonoide hemmen Oxidationsprozesse im Körper.
Ursache für Nierenschäden
Die Hypertonie und auch Diabetes sind weiters eine Hauptursache für schwere Nierenschäden, die bis zum Nierenversagen (Dialyse/Nierentransplantation) reichen können. In den vergangenen Jahren haben Wissenschafter beweisen können, dass bestimmte Blutdruckmedikamente - die ACE-Hemmer - einen offenbaren Nierenschutz bewirken, der über die Blutdrucksenkung hinausgeht.

(APA/red)
->   Amerikanische Bluthochddruck-Gesellschaft
 
 
 
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01.01.2010