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Natter verwendet das Gift verspeister Kröten  
  Die asiatische Tigernatter nutzt eine ungewöhnliche Quelle für ihr tödliches Gift: Sie speichert das Toxin verspeister Kröten, wie Forscher im Rahmen einer Schlangenstudie herausgefunden haben.  
Nattern mit einem krötenreichen Speisezettel haben demnach mehr so genannte Bufa-Dienolide in den Giftdrüsen als Artgenossen aus krötenarmen Gegenden, wie die Wissenschaftler um Deborah Hutchinson von der Old Dominion University in Norfold (US-Staat Virginia) berichten.

So müssen Schlangen von der krötenfreien japanischen Insel Kinkazan völlig ohne diese Waffe zur Selbstverteidigung auskommen.
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Die Studie "Dietary sequestration of defensive steroids in nuchal glands of the Asian snake Rhabdophis tigrinus" erscheint zwischen 30.1. und 2.2.07 als Online-Vorabveröffentlichung in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften (DOI: 10.1073/pnas.0610785104).
->   Die Studie (sobald online)
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Schlange mit Giftdrüse im Nacken
 
Bild: Deborah A. Hutchinson.

Eine Tigernatter in typischer Abwehrhaltung: Der Pfeil zeigt auf den Kamm der Schlange, darunter liegt die giftige Nackendrüse.

Die Tigernatter (Rhabdophis tigrinus) ist eine Giftschlange, die unter anderem in Japan, Korea, China und Südostasien vorkommt. Sie besitzt Giftdrüsen im Nacken, um sich gegen ihre Fressfeinde zu verteidigen.

Schon länger gab es die Vermutung, dass die Natter die darin enthaltenen Bufa-Dienolide nicht selbst herstellen kann, sondern über die Nahrung aufnimmt.
Zusammenhang von Krötenverzehr und Giftmenge
Bild: Alan H. Savitzky
Japanische Kröte Bufo japanicus
von der Insel Ishima
Die Forscher um Deborah Hutchinson analysierten daher nicht nur die Konzentration dieser von Kröten (Bufonidae) bekannten Steroide im Drüsensekret wild lebender Schlangen.

Sie untersuchten auch, ob junge Nattern in Gefangenschaft mit einer krötenreichen Diät giftiger werden.

Tatsächlich registrierten die Forscher einen direkten Zusammenhang zwischen den verspeisten Kröten und der Steroidkonzentration im Nattergift.
Seltenes Beispiel bei Wirbeltieren
Zudem hatten junge Schlangen nur dann schon nach dem Schlüpfen eigene Bufa-Dienolide, wenn ihre Mutter bereits hohe Konzentrationen des Herzgifts besaß.

Von einigen wirbellosen Tieren ist bekannt, dass sie das Gift ihrer Beute weiterverwenden können. Unter Wirbeltieren gibt es dagegen nur wenige Beispiele für diese Praxis.

[science.ORF.at/APA/dpa, 30.1.07]
->   Info zum Gift der Tigernatter (Giftnotruf München)
->   Deborah Hutchinson, Old Dominion University
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Schlangen
 
 
 
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01.01.2010