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Descartes-Preis: Drei österreichische Nominierungen  
  Die Europäische Kommission hat die Nominierungen für die diesjährigen Descartes-Preise veröffentlicht. Unter den nominierten Projekten finden sich drei mit österreichischer Beteiligung.  
Dabei handelt es sich um die Projekte "QGates" und "Apoptosis" in der Forschungspreis-Kategorie sowie den Film "Europe: a Natural History" im Bereich der Wissenschaftskommunikation. Die Gewinner werden am 7. März in Brüssel bekannt gegeben.
Forschung: 13 Projekte im Finale
Der im Jahr 2000 ins Leben gerufene Descartes-Preis für Forschung wird an Wissenschaterteams vergeben, die im Rahmen grenzüberschreitender Forschungsvorhaben herausragende wissenschaftliche und technologische Ergebnisse erzielt haben. Im Finale stehen 13 Projekte, an denen Forscher-Teams aus 20 europäischen Ländern beteiligt sind. Bis zu fünf Projekte können sich das Preisgeld in Höhe von einer Million Euro teilen.
Mit "QGates" Richtung Quantencomputer
Das internationale Projektteam von "QGates" unter Beteiligung des Instituts für Experimentalphysik der Universität Innsbruck beschäftigte sich mit den Grundlagen des so genannten Quantencomputers. So genannte Quanteneffekte, die sich bei herkömmlichen Computern mit zunehmender Verkleinerung als Störungen bemerkbar machen, werden beim Quantencomputer gezielt genutzt.

Allerdings ist noch völlig offen, welche Art von Teilchen, Quanten, als beste Kandidaten für die Träger von Information im Quantencomputer in Frage kommen. Im Projekt verwendeten die Wissenschaftler Atome bzw. Ionen (geladene Atome), die einzeln in elektromagnetischen Fallen eingeschlossen werden. Einmal in die Falle gegangen, können die Physiker dann die Teilchen gezielt manipulieren.
"Apoptosis" - programmierter Zelltod
Im Mittelpunkt des Projekts "Apoptosis" standen die genauen zellulären Mechanismen rund um die so genannte Apoptose, auch programmierter Zelltod genannt. Apoptose spielt etwa bei der Krebsentstehung bzw. bei der Verhinderung der Krebsentstehung eine entscheidende Rolle. Entartet eine Zelle, so werden Mechanismen in Gang gesetzt, welche mit deren Tod enden - der Organismus bleibt gesund.

Störungen der Steuerung der Apoptose werden daher einerseits mit Krebs in Verbindung gebracht, exzessive Apoptose andererseits mit Herzinfarkt und Schlaganfall. Das Forscherteam fand jene zellulären Wege heraus, wie über bestimmte Organellen der Zelltod hervorgerufen wird.
Auch Popularisierung wird prämiert
Für den im Jahr 2004 in Ergänzung vom Forschungspreis geschaffene Descartes-Preis für Wissenschaftskommunikation sind heuer 33 Projekte aus 17 Ländern in verschiedenen Kategorien nominiert. Daraus werden fünf Preisträger gewählt, die sich den mit 275.000 Euro dotierten Preis teilen.

In der Kategorie "Popularisierung von Wissenschaft durch audio-visuelle und elektronische Medien" ist Österreich mit dem Film "Europe: a Natural History" nominiert.

[science.ORF.at/APA, 2.2.07]
->   Descartes Prizes
 
 
 
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01.01.2010