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UNO: Stärkere Kontrolle der Nanotechnologie  
  Die UNO hat sich am Montag für eine stärkere Kontrolle der Nanotechnologie ausgesprochen, die in immer mehr Bereichen - von der Entwicklung neuer Medikamente bis zu Lebensmitteln - eingesetzt wird.  
Die Politik müsse schnell handeln, um Vorteile und Risiken der neuen Technik besser einschätzen zu können, hieß es in dem am Montag in Nairobi vorgestellten UNO-Umweltbericht.
Gefahren für Umwelt und Gesundheit aufdecken
Die Nanotechnologie könne auch Elektronik, Medizin und die Energieindustrie grundlegend verändern, erklärte der Generaldirektor des UNO-Umweltprogramms, der Brasilianer Achim Steiner. Es bedürfe aber weiterer Forschungen, um mögliche Gefahren für Umwelt und Gesundheit sowie sozioökonomische Risiken ausfindig zu machen.

"Das ist eine phänomenal wachsende Technik, aber wir müssen wissen, was wir da in die Atmosphäre entlassen", sagte Steiner vor Journalisten. Bisher gebe es keine Regelungen zur Überwachung der Nanotechnologie.
"Nano" eröffnet Chancen - birgt Gefahren
Grafik: APA
In der Nanotechnologie wird auf der Ebene von einzelnen Atomen und Molekülen geforscht und experimentiert. Nano steht für eine Größenordnung von einem Millionstel Millimeter. In dieser Dimension ändern sich die Eigenschaften von Stoffen zum Teil radikal.

Genau das eröffnet der Technik neue Möglichkeiten. Doch es gibt auch Risiken. Was als Mikro-Partikel (ein Millionstel Meter) harmlos ist, kann als Nano-Partikel für Mensch und Umwelt bedenklich sein.

Schon jetzt wird die Nanotechnik zum Beispiel bei der Herstellung von Tennisschlägern, Kleidung und selbstreinigenden Fenstern eingesetzt.
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Österreich: Den Risiken auf der Spur
Ob Nanotechnologien negative Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt haben, soll auch in Österreich kontinuierlich erhoben, analysiert und zusammengefasst werden. Das Infrastrukturministerium plant, ein Projekt mit Namen "Nanotrust" am Institut für Technikfolgenabschätzung (ITA) an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften einzurichten - vorläufig für drei Jahre (Budget 1,1 Mio. Euro).
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UNO: Vorrang bei Nanotechnikmaterialien
Die dänische Umweltministerin Connie Hedegaard erklärte, die EU habe schon eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Kommissionen eingesetzt, die sich mit den Folgen der Technik beschäftigen und Empfehlungen für Regelungen vorlegen sollten.

Vorrang müsse jetzt die Beurteilung der Risiken von Nanotechnikmaterialien haben, die bereits massenhaft eingesetzt werden, forderte die UNO. Sie verweisen darauf, dass noch völlig unklar ist, was passiert, wenn Nanopartikel in die Luft und ins Wasser gelangen oder in der Erde abgelagert werden.

[science.ORF.at/APA/AP, 5.2.07]
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01.01.2010