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Forscher: Eis als Fleckenmittel für Bodenbeläge  
  Wo Scheuerungsmaschinen versagen oder ihr Einsatz zu teuer ist, sollen zukünftig Eisstrahler eingesetzt werden. Deutsche Wissenschaftler entwickelten ein neues Reinigungsverfahren für Bodenbeläge.  
Nicht allen Flecken auf Bodenbelägen und anderen harten Oberflächen in industriellen, gewerblichen und öffentlichen Bereichen ist mit der Scheuerungsmaschine zu begegnen.

Die Eisstrahltechnik haben nun Wissenschaftler des Forschungsinstituts für Reinigungstechnologie in Krefeld in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" (AiF) entwickelt, teilte die Gruppe in einer Aussendung mit.
Herkömmliche Verfahren kostenintensiv
Böden und Arbeitsbereiche wie beispielsweise in Werkstätten und Großküchen können oft nur mit großem Aufwand gereinigt werden.

Mehr als die Hälfte der Oberflächen aus Metall, Keramik, Glas und Kunststoff sind so unzugänglich, dass die beauftragten Gebäudereiniger die üblichen Scheuersaugmaschinen nicht einsetzen können, schreiben die Wissenschaftler. Außerdem machten schwierige Verschmutzungen durch Öle, Lacke, Gummiabrieb und verschiedene Produktionsreste aufwändige Zusatzarbeiten erforderlich.

Meist kommen dafür Wasser- oder Dampfstrahl-Verfahren zum Einsatz, die personal- und kostenintensiv sind - und es fallen große Mengen Abwasser an.
Alternative: Eis
Die deutschen Forscher präsentieren nun ein neues Verfahren, bei dem hartnäckige Flecken mit einem Eisstrahl entfernt werden. Auch Reinigungshilfsstoffe und Desinfektionswirkstoffe könnten in den Eisstrahl eingebracht werden.

Erste Erprobungen in der Praxis zeigten: gute Reinigungswirkung bei vergleichsweise geringen Kosten.
Bei dem Verfahren werden etwa zwei Millimeter große Eispartikel mittels Druckluft bei einem Druck von fünf bar auf die zu reinigende Oberfläche aufgebracht. Das Eis reinigt auf mechanischem Wege, schmilzt, spült den abgelösten Schmutz von der Oberfläche weg und verdunstet.

Bei etwa gleichem Energiebedarf ist der Wasserbedarf des neuen Verfahrens sowie der Abwasseranfall im Vergleich zu herkömmlichen wasserbasierten Strahlverfahren um 90 bis 95 Prozent geringer.

Das neue Verfahren könnte Gebäudereinigungsunternehmen jährlich rund 100 Millionen Euro einsparen, schreiben die Wissenschaftler.

[science.ORF.at/IDW, 6.2.07]
->   AIF
 
 
 
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01.01.2010