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Fische helfen bei der Regeneration von Korallen  
  Korallenriffe brauchen nach Störungen offenbar Fische, um sich optimal erholen zu können. Bleiben die Fische aus, machen sich häufig "feindliche" Algen und sonstige Pflanzen auf dem Areal breit.  
Terry Hughes von der James Cook University in Queensland (Australien) hat nach großflächigen Zusammenbrüchen der Riffe auf Grund zu hoher Temperaturen Versuche mit großen Käfigen angestellt.
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Der Artikel "Phase Shifts, Herbivory, and the Resilience of Coral Reefs to Climate Change" ist online als Vorabpublikation der Fachzeitschrift "Current Biology" (8. Februar 2007, doi: 10.1016/j.cub.2006.12.049) ershienen.
->   Abstract
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Korallenstöcke: Symbiosen
Korallenstöcke stellen sehr enge Symbiosen von Polypen, also Tieren, und einzelligen Algen dar. Durch die symbiontischen Algen können die Korallen direkt das Sonnenlicht als Energie-Quelle verwenden.

Die Algen liefern quasi den Treibstoff, etwa Zucker, der Korallenstock bietet dafür Schutz und Düngestoffe für die Algen. Obwohl die Korallenpolypen über ihre Tentakel selbst Beute aus dem Wasser machen können, vermögen viele Korallen ohne Algen auf Dauer nicht überleben.
Hohe Temperaturen zerstören Symbiose
Bei hohen Temperaturen sterben die Algen allerdings ab, ganze Riff-Areale bleichen dadurch aus.

Nach einem solchen Ereignis haben die australischen Wissenschaftler Areale in einem streng geschützten Gebiet des Großen Barriere-Riffs abgesteckt. Ein Teil davon wurde mit Käfigen eingefasst, so dass in diese Flächen keine größeren Fische eindringen konnten.
Neubesiedlung: Fische halten Konkurrenten fern
Während der Erholung der Riffe zeigte sich, dass die freien Areale wesentlich besser gediehen. Es siedelten sich neue Korallen an, die großen Pflanzenfresser unter den Fischen hielten Pflanzen und jene Algen kurz - die in Konkurrenz mit den Korallen stehen und nichts mit den symbiontischen Verwandten in den Korallen zu tun haben.

Unter den Käfigen entwickelten sich die Korallen-Gemeinschaften deutlich schlechter, weite Areale wurden von Pflanzen überwuchert.
Gefahr: Klimaerwärmung und Überfischung
Die Wissenschaftler wollten mit ihren Experimenten jene Situationen simulieren, die auftreten, wenn es in stark überfischten Meeren zu Korallensterben kommt.

Laut Meeresbiologen und Umweltschützern sind Korallenriffe zunehmend durch Umweltverschmutzung und Klimaerwärmung gefährdet. Überfischung verhindert die Regeneration nun nachweislich.

[science.ORF.at/APA, 9.2.07]
->   Centre for Coral Reef Biodiversity - James Cook University
->   Alle Beiträge zum Stichwort Korallen in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010