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OECD: Österreichisches Schulsystem wenig effizient  
  Österreichs Schulsystem ist nur wenig ausgabeneffizient. In einer OECD-Studie über die Ausgaben für die Schulbildung der Sechs- bis 15-Jährigen landete Österreich unter 26 Staaten auf dem letzten Platz.  
Als einziges Land rangiert Österreich in allen sechs Vergleichskategorien unterhalb des OECD-Schnitts. Am effizientesten sind laut OECD die Schulsysteme Großbritanniens, der Niederlande, Schwedens und der USA.
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Die Studie ist unter dem Titel "Public Spending Efficiency: Institutional Indicators in Primary and Secondary Education" auf der Website der OECD (7.2.07) erschienen.
->   Die Studie
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Unübliche Indikatoren
Als Maßstab der Studie dienten dabei Indikatoren, die im Bildungsbereich ansonsten kaum eingesetzt werden.

So wurde etwa analysiert, inwiefern Verantwortlichkeiten zwischen Zentralregierung und untergeordneten öffentlichen Einheiten effizient aufgeteilt werden oder inwiefern Ressourcen speziell für Schüler mit "besonderen Bedürfnissen" - vor allem Kinder aus niedrigeren sozialen Schichten - zur Verfügung gestellt werden können.
Rücksicht auf soziale Herkunft, Autonomie ...
Weitere Gradmesser: Der Grad der "Manager"-Autonomie an den Schulen, der Einsatz von Benchmarking, die Möglichkeit der Auswahl zwischen verschiedenen "Betreibern" von Bildungseinrichtungen sowie das Ausmaß der Output-Orientierung, also des Mitteleinsatzes nach Resultaten und weniger nach Gesetzes- oder Verfahrensvorschriften.
Aufgaben-Überschneidungen
Besonders schlecht schneidet Österreich bei der Dezentralisierung bzw. effizienter Aufgabenverteilung zwischen den einzelnen Gebietskörperschaften ab.

Dies deutet unter anderem auf Aufgaben-Überschneidungen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden hin.
Wenig Flexibilität
Auch die Flexibilität bei der Ressourcenzuteilung für Kinder aus niedrigeren sozialen Schichten lässt stark zu wünschen übrig, ebenso das Benchmarking, also systematische Leistungsüberprüfung samt Entwicklung von best-practice-Beispielen, und die Wahlmöglichkeiten - letztere sind vor allem in Staaten mit einem hohen Anteil an Privatschulen besonders ausgeprägt.

Etwas besser, aber ebenfalls unterhalb des OECD-Schnitts, ist das Abschneiden Österreichs bei der Autonomie der Schuldirektoren - etwa im Hinblick auf das Festlegen der Lehrer-Gehälter und eigenständige Budgetentscheidungen - sowie beim Ausmaß der Output-Orientierung.

[science.ORF.at/APA, 12.2.07]
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   EU kritisiert frühe Differenzierung im Schulsystem (15.11.06)
->   Schulsystem: Differenzierung bringt keinen Vorteil (28.3.06)
 
 
 
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01.01.2010