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Oberfläche reflektiert (beinahe) kein Licht  
  Eine Beschichtung, die praktisch kein Licht reflektiert, wurde von US-Forschern entwickelt. Das neue Material hat einen ähnlichen Lichtbrechungsindex wie Luft und würde den Weg zu helleren Leuchtdioden und effizienteren Solarzellen ebnen.  
Die Wissenschaftler reklamieren mit der Vorstellung der neuartigen Beschichtung einen Weltrekord für sich: Noch nie sei ein Material entwickelt worden, das so wenig Licht reflektiert.
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Ihre Erkenntnisse stellen Fred Schubert und Kollegen vom Rensselaer Polytechnic Institute im US-Bundesstaat New York in der aktuellen Ausgabe von "Nature Photonics" vor.
->   Nature Photonics
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Den Lichtbrechungsindex nach unten drücken
Mit dem "Lichtbrechungsindex" kann die Menge an Licht ermittelt werden, die reflektiert wird, aber auch andere Eigenschaften wie die Beugung oder die Geschwindigkeit, mit der sich das Licht im Inneren eines Materials fortbewegt.

Fensterglas besitzt einen Lichtbrechungsindex von 1,45, das von Schubert und Kollegen entwickelte Material weist hingegen einen Index von nur 1,05 auf - und kommt damit dem Verhalten von Luft sehr nahe.
Material mit Nanostäbchen geschaffen
Bild: Rensselaer/Fred Schubert
Nachdem in der Natur keine Substanz vorkommt, die einen Lichtbrechungsindex von unter 1,4 aufweist, schufen sich die Wissenschaftler eine: Sie nahmen Nanostäbchen aus Siliziumdioxid, die sie in einem exakten Winkel von 45 Grad auf einen dünnen Streifen Aluminiumnitrid aufbrachten (siehe Bild rechts).
Verschiedene Oberflächen, unterschiedliche Helligkeit
 
Bild: Rensselaer/Fred Schubert

Nach Angaben der Forscher können mit dem neuen Material Reflektionen von Licht mit verschiedensten Wellenlängen und Einfallswinkeln stark reduziert werden. Das Bild oben zeigt, wie unterschiedlich verschiedene Oberflächen das Licht zurückwerfen: von Aluminium ganz links über Silizium und Aluminiumnitrid bis hin zu einer Oberfläche ganz rechts, die mit dem neuartigen Material beschichtet wurde.
Effizientere Solarzellen und hellere Leuchtdioden
Den Nutzen ihrer Forschung sehen die Wissenschaftler ganz praktisch: Solarzellen könnten effizienter werden, weil durch die Nano-Beschichtung mehr Licht ins Innere einer Zelle vordringen und damit mehr Energie gewonnen werden könnte.

Außerdem könnten Leuchtdioden, sofern sie vom neuen Material umhüllt sind, heller strahlen und deshalb weitaus häufiger die herkömmliche Glühbirne ersetzen.

[science.ORF.at, 2.03.07]
->   Rensselaer Polytechnic Institute
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01.01.2010