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Roboter-Salamander simuliert Amphibien-Bewegung  
  Amphibien schalten je nach Anforderung flexibel zwischen Gehen, Laufen und Schwimmen um. Wie das genau funktioniert, haben Schweizer Forscher anhand eines Robotermodells nachvollzogen.  
Sie konstruierten ein Modell aus neun Plastikwürfeln, dessen Teile durch eine elektronische Leitung verbunden sind. Durch die Nachbildung des Nervensystems eines lebenden Salamanders konnten die Forscher Rückschlüsse auf die neuronale Steuerung der Bewegungsabläufe ziehen.
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Die Studie "From Swimming to Walking with a Salamander Robot Driven by a Spinal Cord Model" von Auke Jan Ijspeert und Kollegen von der Universität Lausanne ist am 9.3.2007 in "Science" erschienen (Band 315, DOI:10.1126/science.1138353).
->   Zum Original-Abstract
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Künstliches Nervensystem geschaffen
Das "Nervensystem" des Roboter-Salamanders besteht aus einer Hauptschaltstelle im Kopf, die das Stammhirn des lebenden Tieres nachbilden soll, und einer elektronischen Leitung aus zwei Strängen mit jeweils acht Oszillatoren von Kopf bis Schwanz. Sie sollen die Nervenbündel entlang des Knochenmarks von Salamanders simulieren.
Alle Bewegungsarten nachgebildet
In das "Stammhirn" des Roboters integrierten die Wissenschaftler zwei Schaltstellen: eine für die Wellenbewegung des Rückgrates, eine für die Diagonalbewegung der Beine. Dann programmierten sie die Schaltstellen so, dass das "Tier" bei ständiger Reizung der Rückgrat-Zelle zu schwimmen begann, die Zentrale für die Füße versetze den Roboter nur bei niedriger Reizung in den Gehmodus, bei höherer begann er zu schwimmen.
->   Video: der Roboter beim Gehen, Laufen und Schwimmen
Erfolgreicher Freilandversuch
Die Veränderung vom Landgang zum Schwimmen erfolgte einfach durch die Erhöhung der Reizfrequenz. Dass diese modellhafte Nachbildung funktionierte, zeigten die Forscher bei einem Freilandversuch: Der Roboter konnte im Genfer See schwimmen.
->   Video: Erfolgreicher Schwimmversuch
Erfolg: Umschalten zwischen Fortbewegungsarten
Auch wenn die Wissenschaftler nicht genau wissen, ob ihr neuronales System jenem eines lebenden Salamanders entspricht, sehen sie ihren Versuch dennoch als Erfolg: Das Schalten zwischen verschiedenen Fortbewegungsarten stellte für die meisten Roboter bisher eine schwer zu überwindende Hürde dar.

[science.ORF.at, 9.03.07]
->   Auke Jan Ijspeert (Universität Lausanne)
->   Mehr zum Thema Roboter im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010