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Gebrochenes Herz erhöht Sterblichkeitsrisiko  
  Wenn Ehepartner lange verheiratet sind und einer von ihnen stirbt, wirkt sich das auf das Sterblichkeitsrisiko des anderen aus. Die Wahrscheinlichkeit, dem Partner innerhalb eines halben Jahres nachzufolgen, ist laut einer neuen Studie deutlich erhöht.  
Eine Beobachtung, die viele aus ihrem Lebensumfeld kennen, haben Carole Hart von der Universität Glasgow und Kollegen nun empirisch bestätigt.
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Die Studie "Effect of conjugal bereavement on mortality of the bereaved spouse in participants of the Renfrew/Paisley Study" ist im "Journal of Epidemiology and Community Health" (Bd. 61, S. 455; Mai 2007) erschienen.
->   Abstract der Studie
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4.400 Paare dreißig Jahre lang untersucht
Bei ihrer Studie wurde das Schicksal von knapp 4.400 Paaren bis zum Jahr 2004 verfolgt, die Mitte der siebziger Jahre zwischen 45 und 64 Jahre alt gewesen sind.

Die Forscher notierten die Todeszeitpunkte des einen Ehepartners und maßen dann die Sterblichkeitsrate des bzw. der Verbliebenen.
Gefährliches erstes Halbjahr nach dem Verlust
Das größte Risiko zu sterben lag für die Ehepartner im ersten halben Jahr nach dem Verlust ihres Gatten bzw. ihrer Gattin. Und zwar gleichgültig, was ihre Todesursache war, ob kardiovaskuläre Erkrankungen, Schlaganfall, Krebs oder Unfälle.

Eine höhere Wahrscheinlichkeit für Herzerkrankungen konnte in den ersten fünf Jahren nach dem Todesfall festgestellt werden.

Diese Zusammenhänge blieben auch bestehen, wenn verschiedenen Risikofaktoren wie Rauchen oder Blutdruck in Betracht gezogen wurden. Frauen sind von dem Phänomen rund doppelt so stark betroffen wie Männer.
Eine Frage des Umgangs mit dem Schmerz
Laut Carole Hart gibt es eine eindeutige Verbindung zwischen schmerzlichen Todesfällen und der eigenen Überlebensrate.

Die Ursache dafür kann einerseits die Trauer um eine geliebte Person sein. Es kann aber auch an geänderten Lebensumständen liegen: mehr oder unregelmäßigeres Essen, gesteigerter Alkoholkonsum etc.

[science.ORF.at, 23.4.07]
->   Carole Hart, Universität Glasgow
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01.01.2010