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US-Studie: Intelligenz kein Schlüssel zu Reichtum  
  Man muss nicht unbedingt intelligent sein, um einen gewissen Wohlstand zu erlangen. Zwar verdienen Menschen mit einem höheren Intelligenzquotienten (IQ) durchschnittlich mehr, sie legen aber offenbar nicht so viel auf die Seite, berichtet Jay Zagorsky von der Ohio State University.  
Ihre finanziellen Angelegenheiten am besten im Griff haben laut dieser Studie Menschen, deren IQ leicht, aber nicht zu sehr über dem Schnitt liegt.
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Die Studie von Jay Zagorsky vom Center for Human Resource Research der Ohio State University ist im Journal "Intelligence" erschienen.
->   Journal "Intelligence"
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Datenbasis
Als Basis für seine Auswertung zog Zagorsky Daten von 7.403 US-Amerikanerinnen und -Amerikanern heran, die seit 1979 an einer Erhebung zu Lebensverläufen teilnehmen. Die meisten Teilnehmer sind jetzt zwischen 40 und 50 Jahre alt.

Zur Bestimmung des IQ nutzte er den "Armed Forces Qualification Test", der vom US-Verteidungsministerium verwendet wird, um die Eignung von Bewerbern für die Armee festzustellen.
->   Informationen zum "Armed Forces Qualification Test" (Wikipedia)
Menschen mit höherem IQ verdienen mehr
Alle Teilnehmer mussten Fragen zu ihrem Einkommen, ihrem Vermögen und hinsichtlich verschiedener finanzieller Schwierigkeiten beantworten: ob sie überzogene Kreditkarten haben, in den vergangenen fünf Jahren vergessen haben, Rechnungen zu bezahlen oder sogar bankrott gegangen sind.

Die Ergebnisse bestätigten ältere Studien, denen zufolge Menschen mit einem höheren IQ mehr verdienen. Laut Berechnungen ist jeder IQ-Punkt zwischen 202 und 616 US-Dollar mehr Jahreseinkommen wert. Die Einkommensdifferenz zwischen einem durchschnittlich Intelligenten (IQ 100) und einem hochintelligenten Menschen mit einem IQ von 130 beträgt zwischen 6.000 und 18.500 US-Dollar im Jahr.
... sparen aber weniger
Wenn man aber über das Einkommen hinausgeht und den Wohlstand im Sinn von Erspartem und Eigentum betrachtet, konnte kein Unterschied zwischen weniger und mehr intelligenten Menschen festgestellt werden. Jay Zagorsky vermutet, dass Menschen mit einem hohen IQ weniger sparen als andere.
Finanzielle Schwierigkeiten gleichmäßig verteilt
Auch vor finanziellen Schwierigkeiten sind die Intelligenteren nicht gefeit: So gaben sechs Prozent der Befragten mit einem IQ über 125 an, eine hoffnungslos überzogene Kreditkarte zu besitzen und elf Prozent vergessen gelegentlich, Rechnungen zu bezahlen. Am besten im Griff haben ihre finanziellen Angelegenheiten Menschen mit einem IQ, der leicht über dem Durchschnitt liegt.

Für alle Seiten tröstlich fasst Zagorsky die Studie folgendermaßen zusammen: Menschen mit niedrigem IQ sollen nicht glauben, dass sie "behindert" wären, und die Intelligenten sollen ihre Gabe für keinen Vorteil halten.

[science.ORF.at, 25.4.07]
->   National Longitudinal Survey of Youth
->   Center for Human Resource Research
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01.01.2010